D O C U M E N T 7 0 J U N E 1 9 2 3 115 für uns allein wären, fürchtet die Mama, daß vielleicht die Verpflegung nicht rich- tig sei. Ich weiss also nicht recht, was ich machen soll. Ich würde mich natürlich freuen, mit Dir zusammen zu kommen. Andererseits muss ich aber denken, dass es dem Albert sehr leid tun würde, wenn ich allein ginge, denn er ist jetzt sehr betrübt, dass Du so bös auf ihn bist.[6] Du kannst Dir sicher vorstellen, dass ich traurig bin, dass alles so geht. Vielleicht schlägst Du mir etwas bestimmtes vor und schreibe mir bald, aber auf gewöhnliche Weise, dass ich den Brief bald bekomme Viele Grüsse Dein Teddy N. B. Wir gehen etwa am 15. Juli nach einem schönen und einsamen Orte auf Sylt, Hörnum Adresse: E. E. Kurhaus Hörnum auf Sylt ALS. [144 460]. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of the document. [1]Dated by the fact that this document is a reply to Doc. 68 and that Doc. 77 is its reply. [2]Doc. 68. [3]Eduard was attending his first year at the Gymnasium of the Kantonsschule of Zurich. [4]Heinrich Zangger. For his correspondence with Einstein on Eduard’s glandular condition, see Doc. 49 and Abs. 82. [5]Mileva Einstein-MariF. [6]Einstein had originally planned to spend two weeks in August with his sons at Lautrach. How- ever, after receiving Doc. 60, he changed his mind and planned to vacation only with Eduard (see Docs. 58, 68, and 62). 70. To Elsa Einstein [Kiel,] Mittwoch [27 June 1923][1] Liebe Else! Ich bin wohlbehalten hier angelangt. Anschütz[2] war an der Bahn. In Berlin dauerte es eine ½ Stunde bis der Zug hereinkam und dann war grosses Gedränge. Zum Glück erwischte ich noch einen Sitzplatz. Gestern Abend sassen wir gemüt- lich zusammen. Anschütz ist Dir gegenüber gar nicht unfreundlich gesinnt, freute sich auch, dass es Dir gut geht.[3] Über die Albert-Affäre sprachen wir sehr ein- gehend,[4] und ich fand dabei, dass Anschütz viel mehr Menschenkenntnis hat als ich vermutet hatte. Es war für ihn eine erhebliche Enttäuschung er billigte mein Verhalten, schob aber das Meiste auf Milevas Einfluss. Wenn Ilse wieder ausgeht, soll sie doch in Koppels Bureau gehen und mit dem Buchhalter sprechen, der die Briefe an Ladensb. Thalmann abgefasst hat.[5] Vielleicht könnte man ¢dort² in New York anfragen, warum keine Bestätigung kommt. Ich gehe jedenfalls nach Lau- trach, entweder mit Tete oder allein, je nachdem.[6] Hier ist es schön und interes- sant. Das Zusammensein mit Anschütz und seinem Schwager[7] ist für mich sehr genussreich und erfrischend. Ich kann auch im Kleinen immer etwas mithelfen
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