1 9 2 D O C U M E N T 1 2 0 S E P T E M B E R 1 9 2 3 120. To Elsa Einstein Bonn 21. IX. 23. Liebe Else! Nun ist die Physikerversammlung vorbei.[1] Es war eine interessante Tagung, sodass ich froh bin, hergekommen zu sein. Laue war nicht da sonderbarer Kerl, kommt er nicht, nachdem er mir so geschrieben hat.[2] Bei Pflüger ist es sehr nett.[3] Er lässt Dich grüssen. Gestern waren wir bei Duisberg in Leverkusen.[4] Das Werk ist wie eine Stadt so gross, allein die Fabrikgebäude, sodass der Personenverkehr innerhalb des Werkes durch eine Bahn geschieht. Man staunt über eine solche Ma- terialisierung von Menschengeist. Es hat mir gewaltig imponiert, am meisten aber Duisberg, der sich uns den ganzen Tag widmete, und den ich bei dieser Gelegenheit näher kennen lernte. Zangger war auch da.[5] Ich hatte wirklich Freude an ihm. Fer- ner hab ich in einem jungen Beamten der franz. Besatzungsbehörde, Lambert, eine sehr interessante Bekanntschaft gemacht.[6] Ich werde dann davon erzählen. Ich weiss noch nicht genau, wenn ich nach Leiden gehe, vielleicht übermorgen. Frank kommt nun wahrscheinlich nach Berlin [7] ich freue mich sehr auf ihn. Hoffentlich geht es Euch nach Wunsch, trotz der allgemeinen Schwierigkeiten. Ich sende noch eine Notiz mit, die ich Margot bitte, sofort Rose Thesing für Hilferding zu bringen.[8] Seid alle herzlich gegrüsst von Euerm Albert. ALS. [143 139]. [1]The meeting of the Deutsche Physikalische Gesellschaft ended the next day. Einstein partici- pated several times in its discussions (see Einstein et al. 1923 [Doc. 116]). [2]Max von Laue. He had apparently urged Einstein to attend the meeting (see Doc. 74). [3]He lodged with Alexander Pflüger (see Doc. 111). [4]The chemist Carl Duisberg (1861–1935) was head of the Bayer company in Leverkusen. [5]Heinrich Zangger. [6]Raymond-Raoul Lambert (1894–1943) was the representative of the supreme council of the Allied occupational forces in the Rhineland. [7]James Franck had been offered a professorship in physics at the University of Berlin. He informed the Prussian Ministry of Culture of his refusal to accept the position three weeks later (see Lemmerich 2011, p. 101). [8]Margot Einstein. Rose Hilferding-Thesing (1877–1929) was a physician and wife of Rudolf Hil- ferding.
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