D O C U M E N T 1 5 9 N O V E M B E R 1 9 2 3 2 5 5 ALSX. [23 245]. [1]Elisabeth Warburg-Gärtner. [2]Doc. 154. [3]Paul Ehrenfest and his family. [4]See Warburg 1923. [5]For the negative result of the experiment performed by Hermann Mark, see Doc. 152. [6]Director Reginald O. Herzog (1878–1935). [7]Walther Nernst. [8]Warburg had expressed the opinion that science had a deleterious effect on people’s character (see Doc. 154). [9]Hendrik A. Lorentz Niels Bohr James Franck. [10]Max Planck and Max von Laue. 159. To Hans Albert and Eduard Einstein Leiden 24. XI. 23 b. Prof. Ehrenfest Witte Roozen Str. Meine lieben Kinder! Eure Briefe haben mich gewaltig gefreut, ganz abgesehen von dem prächtigen Examen, das mich lebhaft an irgend ähnliche, zum Teil weniger rühmliche Stunden aus meinem Leben erinnert.[1] Ich sitze nun ruhig in Holland, nachdem mir mitge- teilt war, dass es in Deutschland gewisse Leute gibt, die es auf mich als „jüdischen Heiligen“ abgesehen haben.[2] In Stuttgart gab es sogar ein Plakat, auf dem ich an erster Stelle unter den reichsten Juden figurierte! Das kostet Geld, und es steckt schlechte Absicht dahinter. Hier habe ich nun so schrecklich angestrengt an einem neuen Problem gerechnet, dass mein Magen nach so langer Zeit wieder zu rebel- lieren anfängt.[3] Ich muss mich dahr recht ruhig verhalten und kann nicht daran denken, nach Zürich zu fahren, um Vorträge zu halten. Auch aus einem blossen Be- such wird es wohl nichts werden. Vor ein paar Wochen dachte ich daran, meine Stellung in Deutschland ganz aufzugeben.[4] Aber das thue ich nicht, weil es eine moralische Schädigung für die deutschen Intellektuellen bedeuten würde, die ich vermeiden möchte. Sollte aber meine Rückkehr in absehbarer Zeit nicht ratsam sein, so bleibe ich in Holland, wo mir eine hübsche Existenz unter recht angeneh- men Bedingungen geboten ist. Nun bin ich froh, dass Ihr in der Schweiz geblieben seid, weil die Existenz in Deutschland recht schwierig geworden ist.[5] Ihr könnt Euch kaum vorstellen, was die armen Leute zu leiden haben. Es freut mich, dass Du die Musik nun so tüchtig betreibst, l. Tete. Das ist einer der besten Begleiter durchs Leben, der einem den Weg ungemein verschönert und erleichtert. Was ist mit dem Hauskauf?[6] Ich bedauere schon, dass ich Euch das Geld geschickt habe, da ich bestimmt voraussehe, dass es mit dem Fr. abwärts gehen
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