D O C U M E N T 3 0 0 A U G U S T 1 9 2 4 4 6 7 [2]The fourth session of the International Committee on Intellectual Cooperation. [3]Hans Albert and Eduard Einstein. [4]Mileva Einstein-MariF. [5]The house at Huttenstrasse 62 had been purchased on 26 May (see Doc. 265). [6]Albert and Luise Karr-Krüsi. [7]See Doc. 297. [8]Arnold Sommerfeld Richard Willstätter. [9]Camillus Brandhuber in Benzingen. [10]See Abs. 411. [11]Margot Einstein. 300. To Betty Neumann [Lautrach Castle,] Mittwoch [6 and 8 August 1924].[1] Liebe Betty! Schon so lang bin ich nicht hineingeschlüpft in das gewohnte Haus in der Maassenstr.[2] und hab auch keinen Brief vom Stapel gelassen, den die strengen Menschen, deren es leider so viele gibt, als Liebesbrief (oder so) bezeichnen könn- ten. Und auch der heutige soll pflichtgemäss nach kalten Semmelknödeln schmec- ken, trotzdem……(von der Zensur unterdrückt, weil nicht nach kalten Knödeln schmeckend). In Genf war es sehr interessant. Es gab einmal einen ziemlichen Kampf von mei- ner Seite,[3] aber mein Eindruck war ein sehr günstiger, und ich bin recht froh, dass ich in die Kommission eingetreten bin. Gestern Nacht vor einer Woche fuhr ich nach Zürich und traf dort meine Buben,[4] mit denen ich Donnerstag hierherfuhr, wo wir alle zusammen so eine Art Schlaraffenleben führen, das für mich doch nicht so schlaraffig ist, denn schlechte Menschen schickten mir hierher eine Dissertation zur Beurteilung, eine Korrektur, und sonst noch Zwangs-Beschäftigungen. Übri- gens muss ich sagen, dass ich eigentlich kein Talent zum Faulenzen habe und dazu ein Segelschiff (oder so) brauche, wenn ich nicht in Grübeleien verfallen soll. Ich hoffe am 20. etwa in Berlin einzutreffen ¢werde² wo ich erfahren muss, wie die Würfel des Schicksals aus den Händen Pieps hingefallen sind. Dies frühe Eintref- fen muss aber—um anderweitigen Ferien-Abbrüchen vorzubeugen[5] —als stren- ges Geheimnis behandelt werden. Am ¢13² 17 etwa fahre ich zu meinem alten Freund, dem Pfarrer Brandhuber[6] in Benzingen (bei Sigmaringen), ein kurioses Unterfangen für einen jüdischen Hei- ligen, der ich widerspruchsfrei bin. Meine Buben sind prächtige Kerle, robust und vergnügt. Ich musiziere viel mit ihnen, heute ist sogar noch eine junge ¢Musi² Cellistin angekommen, sodass wir Trio spielen können. Aber das Haus und die Menschen sind ein bischen zu wohlerzogen und ordentlich für meine Zigeunersee- le, sodass ich so etwas empfinde wie ein Zugvogel im Käfig.
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