D O C U M E N T 3 4 3 O C T O B E R 1 9 2 4 5 3 7 343. From Auguste Piccard Brüssel, Avenue Ernestine 14, den 22. X. 24 Hochgeehrter Herr Professor! Ich habe Ihr beiden Briefe (vom 15, und vom 18.) richtig erhalten. Auf den er- sten habe ich sofort geantwortet. Falls Sie meinen Brief nicht erhalten hätten möch- te ich Ihnen im folgenden einiges wiederholen: Nach der ersten Methode bin ich sehr rasch zu einer Genauigkeit gekommen, welche [fast] ausreichend war, um die Frage zu entscheiden.[1] Ich habe denn einige am Apparat verbessert, kam aber [no]ch zu keinem endgültigen Resultat. Ich erklärte Ihnen ferner, dass es mich sehr freuen würde, wenn Sie mir erlauben, auch nach der Verdampfungsmethode zu ar- beiten und ich knüpfte an diesen Versuch einige Bemerkungen. Nun erhalte ich Ih- ren zweiten Brief, welcher z. T. meinen Brief beantwortet. Hiezu nun das folgende: Ich danke Ihnen sehr für Ihren Vorschlag, dass ich nach der Verdampfungsmethode arbeiten könne. Ich werde alles tun, was ich kann, damit sich das Vertrauen recht- fertigt, das Sie dadurch mir und meinem Laboratorium erweisen. Ich werde nun zu- erst Versuche machen, um festzustellen wie man Flüssigkeit ohne Blasenbildung am besten verdampfen kann. Für mich kommt in Betracht: Ausgekoch[tes] luftfrei- es Wasser, ausgekochte organische Flüssigkeiten oder Quecksilber. Verschiedenes muss berücksichtigt werden: Der Dampf darf durch die durchdringende γ Strah- lung nicht zu stark ionisiert werden. Er darf das Isolationsmaterial nicht angreifen. Organische Flüssigkeiten werden also nur mit Quarzrohr verwendbar sein. Die Temperatur darf nicht zu hoch sein, wegen der unvermeidlichen Dichtungen. Ich glaube, es wird das beste sein, die Kondensationskugel mit dem Elektrometer zu verbinden[ ] man kann dann das Verdampfungsgefäss beliebig gross machen und kann es gut beobachten. Allerdings kann man nicht so leicht kühlen, weil der elek- trische Strom nun wärmt. Man kann aber das Gefäss vorher mit Eisstücken füllen. Dann erhält man eine sehr rasche Kondensation und die Tatsache, dass die Tempe- ratur konstant ist, wird sehr bequem sein. Als Vergaser kann vielleicht ein grosses Gefäss dienen, das mit angefeuchteten Bimssteinstücken erfüllt ist. Nachdem dieses Gefäss erwärmt worden ist und nachdem beide Gefässe evacuiert worden
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