6 5 8 D O C U M E N T S 4 2 8 , 4 2 9 J A N U A R Y 1 9 2 5 428. To Robert Eisler[1] [Berlin,] 31. I. 25. Sehr geehrter Herr Dr. Eisler! Ich danke Ihnen bestens für Ihren Brief und Ihre Publikationen. Das Büchlein über das Geld hat mir besonders gut gefallen, nach Wissen, Intelligenz und Gesinnung.[2] Sie brauchen gar nicht zu mir zu kommen, weil diese Informationen mir genügen. Ich bin überzeugt, dass Sie ein sehr würdiger Kandidat sind, und Sie können sicher sein, dass ich aufs Wärmste für Sie eintreten werde, wenn sich über- haupt eine Möglichkeit dafür zeigt, dass Sie den Posten bekommen.[3] Schade, dass Sie sich haben taufen lassen. Wenn ich nicht sonst über Ihren Charakter so Günsti- ges gehört hätte, würde mir dies zu denken geben. Es zeugt im Allgemeinen von einem Überwiegen des Egoismus über den Gemeinsinn Mit ausgezeichneter Hochachtung Ihr A. Einstein ALS (NNPM). [43 611]. The letter is addressed “Herrn Eisler.” [1]Eisler (1882–1949) was an Austrian art historian and biblical scholar, and a fellow of the Aus- trian Institute for Historical Research at the University of Vienna. [2]Eisler 1924. [3]As director of the League of Nations’ planned International Institute for Intellectual Cooperation which was being established in Paris (see also Abs. 616). 429. From Otto Blumenthal Aachen, den 31. Januar 1925. Lieber Herr Einstein! Die Angelegenheit der Einladung Painlevé und anderer französischer Mathema- tiker ist ausserordentlich kompliziert.[1] Zu den sachlichen Schwierigkeiten sind in unangenehmster Weise noch Zufälligkeiten hinzugetreten. Die erste ist die, dass Brouwer Carathéodorys Brief worin dieser seinen versöhnlichen Standpunkt aus- einander setzte, überhaupt nicht erhalten hat.[2] Die zweite Zufälligkeit ist zwi- schen uns Beiden vorgefallen. Sie besteht darin, dass der Zweck meines ersten Briefes an Sie nicht der war, Sie jetzt zu einem Schritt bei den ¢mathematischen² französichen Mathematikern aufzufordern, sondern der nur Ihre Ansicht einzuho- len, ob wir ohne Painlevé in Frankreich etwas machen können. Ich wollte dann, wie das auch in dem Brief ausgedrückt ist,[3] auf Grund Ihrer Antwort noch Hilberts[4] Ansicht einholen, bevor etwas entschieden werden sollte. Beim nochmaligen Lesen meines Briefes ist mir allerdings klar geworden, dass Sie sich über die Ab-
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