414 DOC. 45 ON THE INERTIA
OF
ENERGY
371
12.
Uber
die
vom
Relativitätsprinzip
geforderte
Trägheit
der Energie;
von
A. Einstein.
Das
Relativitätsprinzip
führt
in
Verbindung
mit
den
Maxwellschen
Gleichungen
zu
der
Folgerung,
daß
die
Träg-
heit
eines
Körpers
mit
dessen
Energieinhalt
in
ganz
bestimmter
Weise wachse
bez.
abnehme.
Betrachtet
man
nämlich einen
Körper,
der
gleichzeitig
nach
zwei
entgegengesetzten
Richtungen
eine bestimmte
Strahlungsenergie aussendet,
und
untersucht
man
diesen
Vorgang
von
zwei relativ zueinander
gleichförmig
bewegten Koordinatensystemen aus1),
von
denen das eine
relativ
zu
dem
Körper
ruht,
und wendet
man
auf
den Vor-
gang
-
von
beiden
Koordinatensystemen
aus
-
das
Energie-
prinzip
an,
so
gelangt man
zu
dem Resultat, daß einem
Energiezuwachs
AE
des
betrachteten
Körpers
stets ein Massen-
zuwachs
AE/V2 entsprechen müsse,
wobei V
die
Lichtgeschwin-
digkeit
bedeutet.
Der
Umstand,
daß
der
dort behandelte
spezielle
Fall
eine
Annahme
von so
außerordentlicher
Allgemeinheit (über
die Ab-
hängigkeit
der
Trägheit
von
der
Energie) notwendig macht,
fordert dazu
auf,
in
allgemeinerer
Weise die
Notwendigkeit
bez.
Berechtigung
der
genannten
Annahme
zu
prüfen.
Ins-
besondere
erhebt
sich die
Frage:
Führen nicht
andere
spezielle
Fälle
zu
mit
der
genannten
Annahme unvereinbaren
Folge-
rungen?
Einen ersten
Schritt
in dieser Hinsicht habe ich
letztes
Jahr
unternommen2),
indem ich
zeigte,
daß
jene
An-
nahme den
Widerspruch
der
Elektrodynamik
mit
dem
Prinzip
von
der
Konstanz
der
Schwerpunktsbewegung (mindestens
was
die Glieder erster
Ordnung anbelangt)
aufhebt.
Die
allgemeine
Beantwortung
der
aufgeworfenen Frage
ist
darum
vorläufig
nicht
möglich,
weil wir ein
vollständiges,
dem
[1]
1)
A.
Einstein, Ann.
d.
Phys.
18.
p.
639. 1905.
[2]
2)
A.
Einstein,
Ann.
d.
Phys.
20.
p. 627. 1906.
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