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DOC.
17
THE
THEORY OF
RELATIVITY
4 A. Einstein.
Richtung
durchsetzt?
Wenn
es
wahr
ist,
dass der
Lichtäther
sich
mit der
Materie,
die durch die Röhre
strömt,
bewegt,
dann
ist
fol-
gende
Auffassung gegeben.
Nehmen
wir
an,
die
Lichtfortpflanzung
im ruhenden
Wasser
geschehe
mit der
Geschwindigkeit
V,
V
sei
also
die
Geschwindigkeit
des
Lichtes relativ
zum
Wasser
und
v
sei die Ge-
schwindigkeit
des
Wassers relativ
zur
Röhre,
so
müssen
wir
sagen:
die
Geschwindigkeit
des
Lichtes relativ
zum
Wasser
ist,
wenn
der
Lichtäther
am
Wasser
haftet,
unabhängig davon, ob
das
Wasser
be-
wegt
ist
oder
nicht,
stets
die
gleiche.
Also
ist
zu
erwarten, dass die
Fortpflanzungsgeschwindigkeit
des Lichtes
ralativ
zur
Röhre bei be-
wegter Flüssigkeit
um v
grösser
sei als bei der ruhenden
Flüssigkeit.
Beim Versuch
von
Fizeau
durchsetzte
eines
von
zwei
interferenzfähigen
Lichtbündeln die Röhre in
der
geschilderten
Weise. Aus
dem
Einfluss der
bekannten
Bewegungsgeschwindigkeit
der
Flüssigkeit
auf
die
Lage
der
Interferenzfransen
konnte
man
ausrechnen,
einen wie
grossen
Einfluss
auf die
Lichtfortpflanzungsgeschwindigkeit
relativ
zur
ruhenden
Röhre
die
Bewegung
mit der
Geschwindigkeit v,
welche das
Wasser
ausführt,
hatte.
Fizeau
hat
nun gefunden,
dass die
Lichtgeschwindigkeit
relativ
zur
Röhre
infolge
der
Bewegung
der
Flüssigkeit
nicht
um
die Ge-
schwindigkeit
v
zunimmt,
sondern
nur um
einen
Bruchteil
dieses Be-
trages
(v
(1
-
1/n2), wenn n
das
Brechungsvermögen
der
Flüssigkeit
bedeutet).
Ist
dieses
Brechungsvermögen
nahezu
=
1,
d.
h.
pflanzt
sich
das Licht
in
der
Flüssigkeit
nahezu
gleich
rasch
fort,
wie im
leeren
Raum,
so
hat die
Bewegung
der
Flüssigkeit
so
gut wie keinen
Einfluss. Daraus musste
man
folgern,
dass die
Vorstellung,
wonach
sich das Licht
relativ
zum
Wasser
stets mit derselben
Geschwindig-
keit
V
fortpflanzt,
mit
der
Erfahrung
nicht vereinbar
sei.
Die
nächst
einfache
Hypothese
war
die,
dass
der Lichtäther
an
den
Bewegungen
der
Materie keinen
Anteil
nehme. Bei
Zugrundelegung
dieser
Hypothese
lässt
sich
nicht
in
so
einfacher Weise
ableiten,
wie
die
optischen Erscheinungen
durch die
Bewegung
der Materie beein-
flusst werden.
Aber H.
A.
Lorentz ist
es
Mitte der
90er Jahre
ge-
lungen,
eine Theorie
aufzustellen,
welche
auf
der
Voraussetzung
eines
[4]
Lichtäthers
beruht,
der
vollkommen
unbeweglich
ist.
Seine Theorie
gibt
beinahe alle
bekannten
Erscheinungen
der
Optik
und
Elektro-
dynamik
bewegter
Körper,
darunter
auch den soeben
genannten
Versuch
von
Fizeau,
vollständig
richtig
wieder. Ich will
gleich
be-
merken,
dass eine
prinzipiell
von
der
Lorentzschen verschiedene
Theorie,
welche
auf
einfachen und anschaulichen
Voraussetzungen
beruht
und dasselbe
leistet,
nicht
aufgestellt
werden konnte.
Des-
halb musste
man
bis
auf
weiteres die Theorie des
ruhenden
Licht–
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