486
DOC.
23
PROPAGATION OF LIGHT
898
4.
Über den Einfluß
der Schwerkraft
auf
die Ausbreitung
des Lichtes;
von
A.
Einstein.
Die
Frage, ob
die
Ausbreitung
des Lichtes durch die
Schwere beinflußt
wird,
habe ich schon
an
einer
vor
3
Jahren
erschienenen
Abhandlung zu
beantworten
gesucht.1)
Ich
komme
auf dies Thema wieder
zurück,
weil
mich meine
damalige
Darstellung
des
Gegenstandes
nicht
befriedigt,
noch mehr
aber,
weil ich
nun
nachträglich einsehe,
daß eine der
wichtigsten
Konsequenzen
jener Betrachtung
der
experimentellen Prüfung
zugänglich
ist. Es
ergibt
sich
nämlich,
daß
Lichtstrahlen,
die
in der Nähe der Sonne
vorbeigehen,
durch das Gravitationsfeld
derselben nach der
vorzubringenden
Theorie eine
Ablenkung
erfahren,
so
daß eine scheinbare
Vergrößerung
des Winkel-
abstandes eines nahe
an
der Sonne
erscheinenden
Fixsternes
von
dieser im
Betrage
von
fast einer
Bogensekunde
eintritt.
[2]
Es haben sich bei der
Durchführung
der
Überlegungen
auch noch weitere
Resultate
ergeben,
die sich
auf
die Gravi-
tation
beziehen. Da
aber
die
Darlegung
der
ganzen
Be-
trachtung
ziemlich unübersichtlich
würde,
sollen im
folgenden
nur
einige ganz
elementare
Überlegungen gegeben werden,
aus
denen
man
sich
bequem
über die
Voraussetzungen
und den
Gedankengang
der
Theorie orientieren kann. Die
hier
ab-
geleiteten Beziehungen sind,
auch
wenn
die
theoretische Grund-
lage
zutrifft,
nur
in erster
Näherung gültig.
§ 1.
Hypothese über die physikalische
Natur
[3] des
Gravitationsfeldes.
In
einem
homogenen
Schwerefeld
(Schwerebeschleunigung
y)
befinde sich
ein
ruhendes
Koordinatensystem
K,
das
so
orien-
tiert
sei,
daß die Kraftlinien des Schwerefeldes in
Richtung
1)
A.
Einstein, Jahrb.
f.
Radioakt.
u.
Elektronik IV.
4.
[1]
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