556
DOC.
27 DISCUSSION OF DOC.
26
Conseil
Solvay,
Diskussion des Berichtes Einstein. 359
Daraus
ergibt
sich,
daß
aus
der Undulationstheorie in ihrer
gegen-
wärtigen
Gestalt
hervorgeht,
daß
die
Häufigkeit (Wahrscheinlichkeit)
eines bestimmten
Verteilungsverhältnisses
E1/E2
von
dem
Werte der
Gesamtenergie
E
unabhängig
sein
soll. Dies
widerspricht
aber
dem
von uns
aus
der
Strahlungsentropie
mittels
Boltzmanns
Gleichung
abgeleiteten
Ausdruck für
W.
Die
Quantenhypothese
ist ein
provisorischer Versuch,
den
Aus-
druck für
die
statistische Wahrscheinlichkeit W
der
Strahlung
zu
inter-
pretieren.
Denkt
man
sich
die
Strahlung
aus
kleinen
Komplexen
der
Energie
hv
konstituiert,
so
hat
man
damit eine anschauliche Inter-
pretation
für das
Wahrscheinlichkeitsgesetz
verdünnter
Strahlung
gefunden.
Ich
betone den
provisorischen
Charakter dieser
Hilfs-
vorstellung,
die sich
mit den
experimentell gesicherten Folgerungen
der Undulationstheorie nicht
vereinigen
zu
lassen scheint. Aber da
aus
derartigen Betrachtungen
nach meiner Ansicht
hervorgeht,
daß
die
Energielokalisationen
in dem
Strahlungsfelde,
welche sich
aus
unserer
heutigen elektromagnetischen
Theorie
ergeben,
bei
ver-
dünnter
Strahlung
nicht der Wirklichkeit
entsprechen,
muß
man
neben der für
uns
unentbehrlichen Maxwellschen
Elektromagnetik
eine
Hypothese
wie die
der
Quanten
in
irgend
einer Gestalt zulassen.
Planck:
Auch
ich
halte
an
der
Beziehung
S
=
k
log
W+konst.
für
alle
Fälle
fest,
als
an
dem
allgemeinen
Ausdruck des
Prinzips,
daß der zweite
Hauptsatz
der
Thermodynamik
im
Grunde einen
Wahrscheinlichkeitssatz vorstellt.
Daher liefert die
Entropie
eines
Zustandes
stets
auch unmittelbar seine Wahrscheinlichkeit. Aber
andererseits
glaube
ich nicht,
daß
es
eine vollkommen
allgemeine,
auch außerhalb der klassischen
Dynamik
brauchbare Definition der
Wahrscheinlichkeit
gibt,
welche die
Berechnung
der Wahrscheinlich-
keit eines
ganz
beliebigen
Zustandes
gestattet,
allein auf Grund
der
zeitlichen
(oder räumlichen)
Schwankungen
des
Zustandes,
ohne
Rücksichtnahme
auf die
voneinander
unabhängigen
Elementargebiete
gleicher
Wahrscheinlichkeit. Insbesondere
vom
Standpunkt
der
Quantenhypothese
aus
betrachtet,
scheint
es
Zustände
zu
geben,
deren Charakter
zu
kompliziert ist,
um
den einfachen Zusammen-
hang
der Wahrscheinlichkeit mit den
Schwankungen, auf
den
die
Betrachtung
der
Elementargebiete
führt,
zu
bewahren.
Was
speziell
die
Wärmestrahlung
im
Vakuum
betrifft,
so
läßt
sich nach meiner
Meinung
deren
Entropie
(bezw.
Wahrscheinlich-
keit)
überhaupt
nicht
aus
den
Energieschwankungen
der freien
Strahlung
allein
ableiten,
sondern
nur
entweder
dadurch,
daß
man
zurückgeht
auf die emittierende
Substanz,
aus
der
die
Strahlung
her-
stammt,
oder
dadurch,
daß
man
die
Absorption
ins
Auge
faßt
(vergl.
[12]
meinen Bericht S.
84).
Andernfalls ist
es
nicht
möglich,
hinter
dem
zusammengesetzten Ereignisse
die
dasselbe
bedingenden
elemen-
taren, gleichwahrscheinlichen
Ereignisse
zu
erkennen.
Lorentz: Trotzdem scheint
es
mir,
man
könnte
stets
von
einer
Wahrscheinlichkeit,
daß
der
Energieinhalt
in einer der Hälften
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