558
DOC.
27 DISCUSSION OF DOC.
26
Conseil
Solvay,
Diskussion des Berichtes Einstein.
361
letzterer
Wert
ist kleiner als
a21.
Dieses Resultat rührt
daher,
daß
wir
stillschweigend
annahmen,
bei einer bestimmten
Frequenz
und
einem
bestimmten
Einfallswinkel würde
stets
der
gleiche
Bruchteil
reflektiert.
Nernst: Könnte
man
die
Temperaturschwankungen
nicht
da-
durch
zeigen,
daß
man
den elektrischen Widerstand bei sehr
tiefen
Temperaturen
mißt?
Wien:
Man
kann vielleicht den
Schwierigkeiten
der Schwan-
kungen entgehen,
wenn
man
eine
Anhäufung
von
Energie
in den
Atomen
annimmt,
die nicht unmittelbar
zur
Temperaturerhöhung
beiträgt.
Solche Prozesse könnten auch bei der
Wärmeleitung
vor-
kommen.
Einstein: Zunächst
nützt
diese
Hypothese
nichts
zur
Erklärung
des
aus
dem Boltzmannschen
Prinzip folgenden Verteilungsgesetzes
der
Strahlung
zwischen
zwei
kommunizierenden Räumen. Ferner
aber
findet sie offenbar
keine
Anwendung
auf ideale
einatomige
Gase;
aus
solchen kann aber der mit
K
bezeichnete
Körper bestehen,
ohne daß Wesentliches
in
der letzten
Betrachtung geändert
wird.
Langevin:
Ich
glaube,
ebenso wie
Herr
Planck, daß die
Be-
dingungen
nicht dieselben
sind,
wenn
sich ein
Körper
in
einem
Hohlraum einmal sehr nahe
an
der
Wand
befindet,
oder
wenn er
das
andere
Mal
weit
von
ihr entfernt ist.
Im
letzteren Falle sind
die
Schwankungen
der Emission und
Absorption
auf der
Oberfläche
der
Wandung
und der des kleinen
Körpers unabhängig voneinander;
die Wahrscheinlichkeit beider
Ereignisse
besteht daher
aus
einem
Produkt
von
Einzelwahrscheinlichkeiten. Wenn aber die Oberflächen
sehr nahe beieinander
liegen,
so
kann das dazwischen befindliche
Medium
keine
Energie
in
sich
aufnehmen,
die
Schwankungen
sind
nicht
unabhängig
voneinander,
und die statistischen
Betrachtungen
lassen
sich
nicht mehr in der
gewöhnlichen
Weise
anwenden.
Kamerlingh Onnes: Herr Einstein berechnet in
Anlehnung
an
die
Nernstsche
Vorstellung,
aber in anderer
Weise,
eine
bei
O0 C
bei Wasserstoff
zu
erwartende
Abweichung
von 4%
in der
Molekularwärme
bei
konstantem
Druck
von
der eines
zweiatomigen
[14]
Gases.
Ich
möchte
im
Anschluß daran auf
die
bei dem
Vortrag
von
Herrn Nernst
gemachte Bemerkung
über die
spezifische
Wärme
[15]
des Wasserstoffes zurückkommen. Die dort erwähnte
Rechnung
ergab,
daß der Wasserstoff
von
140
abs.
an
eine deutliche
Ab-
weichung
in
der
Richtung
nach dem Wert für
einatomiges
Gas
zeigen
würde,
und dies
machte,
daß die
experimentelle Prüfung
von
Herrn
Keesom und mir in
Angriff genommen
wurde. Hier sei
nun
bemerkt,
daß diese
Prüfung
aussichtsvoll
schien, weil
sich
sogar
bei
O0
C
auf derselben
Grundlage
der
Rechnung
eine
Abrechnung
erwarten
ließ,
die
man
in den
von
Herrn
Nernst erwähnten Ver-
suchsresultaten
von
Pier
auch schon
angedeutet
findet. Die
Ab-
weichung
würde nach einer
genaueren,
aber immer in der Nernst-
schen Weise
geführten Rechnung ungefähr 3%
von
der
Molekular-
wärme
bei konstantem Volumen
betragen.
Das Resultat
von
Pier
gibt
ungefähr 4%.
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