DOC. 17 PROBLEM OF
GRAVITATION
487
Physikalische Zeitschrift
No.
25.
15.
Dezember
1913.
Redaktionsschluß für
No.
1
am
13.
Dezember
1913.
14.
Jahrgang.
INHALT:
Vorträge und
Diskussionen
von
der
85.
Naturforscherversammlung
zu
Wien:
Aus der
gemeinsamen Sitzung
der
Abteilungen für
Physik,
Mathe-
matik
und Astronomie:
A.
Einstein, Zum
gegenwärtigen
Stande
des
Gravitationsproblems.
S.
1249.
Originalmitteilungen:
W.
de
Sitter,
Über
die
Genauig-
keit,
innerhalb
welcher die Unab-
hängigkeit der Lichtgeschwindig-
keit
von
der
Bewegung
der Queile
behauptet werden
kann.
S.
1267.
C.
Runge
u.
F.
Paschen,
Sauer-
stoff in
der
Sonne.
S.
1267.
J.
Koenigsberger
u.
K.
Vogt,
Neuer
Typus
eines
Absorptions-
spektrums. S.
1269.
G.
H. Livens,
Uber die Veränder-
lichkeit
von
Absorptionsspektren.
III.
S.
1271.
I.
Langmuir, Der
Dampfdruck
metallischen
Wolframs. S.
1273.
H.
N. Mc
Coy
u.
E.
D.
Leman,
Uber
die Zerfallskonstante
von
Ak-
tinium
X. S. 1280.
S.
Fuchs,
Hauptspannungstrajek-
torien bei der Berührung einer
Kugel
mit einer Platte.
S. 1282.
C.
Mainka,
Uber
die
Häufigkeit
einzelner Mi.U.-Perioden. S.
1285.
M.
v.
Laue.
Zur
Optik
der
Raum-
gitter.
II.
S. 1286.
J.
Elster
u.
H. Geitel,
Zur In-
fluenztheorie
der
Niederschlags-
elektrizität.
S.
1287.
F. Schindelhauer,
Uber die Elek-
trizität
der
Niederschläge.
Erwi-
derung
auf
die
Ausführungen
des
Herrn G. C.
Simpson.
S.
1292.
H.
Barkhausen,
Zu den Aufsätzen
über Torsionswellenmodelle.
S.
1296.
Zusammenfassender Bericht:
Bericht
über die Tagung der
British
Association
in Birmingham
(10.
bis
17.
September).
S.
1297.
Besprechungen:
J.
Zenneck,
Lehrbuch
der
draht-
los'
n
Telegraphie. 2.
Aufl. S.
1307.
F.
Breisig,
Theoretische
Telegra-
phie.
S.
1308.
R. Emden, Grundlagen der Ballon-
führung. S.
1308.
H.
Lüdtke,
Beiträge zur
Behand-
lung der elektromagnetischen Licht-
theorie
und der Lehre
von
den
elektrischen
Schwingungen.
S.
1309.
H.
Ebert,
Anleitung
zum
Glas-
blasen.
4.
Aufl. S.
1309.
C.
Stormer, Bericht über
eine
Ex-
pedition nach
Bossekop
zwecks
photographischer Aufnahmen und
Hohenmessungen
von
Nordlichtern.
S.
1310.
W.
Block,
Maße und
Messen. S.
1310.
P. B. A.
Linker,
Elektrotechnische
MeBkunde.
2.
Aufl.
S.
1311.
G.
Brion,
Luftsalpeter. Seine Ge-
winnung
durch
den
elektrischen
Flammenbogen.
S.
1311.
H. Danneel,
Elektrochemie
I:
Theo-
retische Elektrochemie
und
ihre
physikalisch
-
chemischen Grund-
lagen.
S.
1311.
K.
Arndt,
Grundbegriffe
der phy-
sikalischen
Chemie.
3.
Aufl. S.
1312.
P.
Ostertag,
Die Entropie-Dia-
gramme
der
Verbrennungsmotoren
einschließlich
der Gasturbine.
S.
1312.
Personalien.
S.
1312.
Angebote. S
1312.
VORTRÄGE UND DISKUSSIONEN
VON DER
85.
NA-
TURFORSCHERVERSAMMLUNG
ZU
WIEN.
Aus
der
gemeinsamen Sitzung der Abteilungen
für
Physik,
Mathematik und Astronomie:
[1]
A.
Einstein
(Zürich),
Zum
gegenwärtigen
Stande des Gravitationsproblems.
§
1.
Allgemeines
zur
Problemstellung.
Das
Erscheinungsgebiet
der
Physik,
dessen
theoretische
Durchleuchtung
zuerst
gelang,
war
dasjenige
der
allgemeinen Massenanziehung.
Die
Gesetze
der Schwere und der
Bewegungen
der
Himmelskörper
wurden
von
Newton
auf ein
einfaches Gesetz der
Bewegung
des Massen-
punktes
und auf ein Gesetz der
Wechselwirkung
zweier gravitierender Massenpunkte
reduziert.
Diese Gesetze haben sich als
derart
exakt
zu-
treffend
erwiesen,
daß
vom
Standpunkte
der
Erfahrung
aus
kein entscheidender Grund
vor-
liegt,
an
der
strengen Gültigkeit
derselben
zu
zweifeln.
Wenn trotzdem
gegenwärtig
kaum
mehr ein
Physiker
sich finden lassen
dürfte,
der
an
die exakte
Gültigkeit jener
Gesetze
glaubt,
so
ist dies auf den
umgestaltenden
Ein-
fluß
zurückzuführen,
den die
Entwicklung un-
serer
Kenntnisse
von
den
elektromagnetischen
Vorgängen
in den letzten
Jahrzehnten
mit sich
gebracht
hat.
Vor Maxwell wurden die
elektromagne-
tischen
Vorgänge
nämlich auf
Elementargesetze
zurückgeführt,
die
möglichst
genau
nach dem
Muster des Newtonschen
Kraftgesetzes gebaut
waren.
Nach
diesen
Gesetzen
sollten
elektrische
Massen, magnetische
Massen,
Stromelemente
usw.
Fernwirkungen
aufeinander
ausüben,
die
zu
ihrer
Fortpflanzung
durch den Raum keine
Zeit
brauchen. Da
zeigte
H.
Hertz
vor
25 Jahren
durch seine
geniale Experimentaluntersuchung
über die
Ausbreitung
der
elektrischen
Kraft,
daß
die elektrischen
Wirkungen
zu
ihrer Aus-
breitung Zeit
brauchen.
Er
verhalf
so
der
[2]
Theorie Maxwells
zum Siege,
die
an
die Stelle
der unvermittelten
Fernwirkung partielle
Diffe-
rentialgleichungen setzte.
Nachdem
so
auf dem
Gebiete der
Elektrodynamik
die Unhaltbarkeit
der
Fernwirkungstheorie
erwiesen
war,
war
auch
das Vertrauen
in
die
Richtigkeit
von
New-
tons
Fernwirkungstheorie
der Gravitation
er–
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