DOCUMENT 53 AUGUST 1907 67 keit, welche, wie Sie bemerkt haben, in gewissen Fällen eine Überlichtge- schwindigkeit ist. Hingegen kommt dieser Geschwindigkeit nicht der Cha- rakter einer Signalgeschwindigkeit zu, sobald sich die Absorption bemerkbar macht. Unter Signalgeschwindigkeit verstehe ich folgende. Offnet sich eine in A befindliche, zuerst geschlossene Blende von der Zeit t0 an, und gelangt zur Zeit t1 das erste Licht durch die Blende in B an, so verstehe ich unter Si- gnalgeschwindigkeit die Grösse Strecke A - B t1- t0 Auf diese Grösse kommt es an sie darf nach der Relativitätstheorie (und allgemeiner nach der Maxwell'schen Theorie) nicht eine Überlichtgeschwin- digkeit sein. Sobald nun Absorption vorhanden ist (genauer gesprochen, wen dK = K2 - K1 ^ 0 ist),[2] kann Ihre Gruppengeschwindigkeit nicht als Signal- geschwindigkeit in dem eben festgelegten Sinne aufgefasst werden. Tragen wir nämlich die Amplituden als Funktionen der Zeit für die Quer- schnitte x = 0 und x = l für den Fall K1 = K2 = 0 auf, so erhalten wir ein Bild ähnlich dem hier skizzierten. x = 0: x = l: In beiden Querschnitten geht die Amplitude durch Null hindurch. Wir er- halten nun offenbar auch einen möglichen Prozess, wenn wir annehmen, dass die Amplitude in x = 0 bis zu t = t0, in x = l bis zu t = t1 verschwinde, der rechts gelegene Teil der Kurven dagegen beibehalten bleibe. Hieraus ersieht man, dass in diesem Falle die von Ihnen ermittelte Gruppengeschwindigkeit auch als Signalgeschwindigkeit in dem angegebenen Sinne aufgefasst werden kann.
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