82 DOCUMENT 69 DECEMBER 1907 69. To Conrad Habicht Bern. 24. XII. 07. Lieber Konrad! Durch Ihren Bruder[1] höre ich von dem wüsten Pech, das Sie gehabt haben, sodass Sie die Weihnachtsferien nicht geniessen können.[2] Wir-d. h. Ehrat, ich und meine Frau haben gestern, als wir so bis gegen Mitternacht dasassen, mit gebührender Andacht an Sie gedacht und von Ihnen geschwatzt. Wenn nur die argen Schmerzen bald nachlassen. Ehrat macht mir viel Freude. Man sieht so selten einen solchen Kerl. Er möchte als Experte aufs Amt[3] kom- men, und ich glaube, dass es gelingen wird. Es wird für ihn und für das Amt vorteilhaft sein. In den Monaten Oktober und November war ich sehr stark beschäftigt mit einer teils referierenden, teils Neues behandelnden Arbeit über das Relativi- tätsprinzip.[4] Ich schicke Ihnen dann die Sache. Jetzt bin ich mit einer eben- falls relativitätstheoretischen Betrachtung über das Gravitationsgesetz beschäftigt, mit der ich die noch unerklärten säkularen Aenderungen der Pe- rihellänge des Merkur zu erklären hoffe.[5] Wenn die klimatischen Verhältnis- se in Pauls Laboratorium wieder mildere sein werden, wird er das elektrosta- tische Maschinchen in der Gestalt ausführen, die er ihm nun gegeben hat.[6] Ich bin sehr neugierig, wieviel sich erreichen lässt-ich mache mir ziemlich grosse Hoffnungen. Das Patent habe ich fallen lassen, hauptsächlich wegen Interesselosigkeit der Fabrikanten. Sei bestens gegrüsst von Deinem Ihrem A. E. [. . .][7] Der Brief ist wegen der schönen Kleckse zugleich eine Reklame für meinen Patent-Füllfederhalter.[8] ALS (Walter Habicht, Rodersdorf, Switzerland). [12 445]. Ink-stained. [1]Paul Habicht. [2]Habicht had walked into the path of a moving sled (see Mileva Einstein-Marid to Conrad Habicht, December 1907, Walter Habicht, Rodersdorf). [3]The Swiss Patent Office. [4]Einstein 1907j (Vol. 2, Doc. 47). For Einstein's comments on preparing this paper, see Docs. 58 and 63. [5]At this point in the original text Einstein indicates a phrase he has appended at the foot of the page: "bis jetzt scheint es aber nicht gelingen zu wollen." [6]Paul Habicht's laboratory was located in the cellar of his parents' house at Fulachstrasse 18 in Schaffhausen (information provided by John C. Habicht, his son). See also the editorial note, "Einstein's 'Maschinchen' for the Measurement of Small Quantities of Electricity," pp. 51-55. [7]A postscript by Mileva Einstein-Maric is omitted. [8]The original is marred by three ink blots.
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