404 DOCUMENT 354 FEBRUARY 1912 bleibt hier, und macht höchstens einen Abstecher nach Kiel zu meiner dort verheirateten Tochter Emma.[6] Dagegen werde ich morgen nach Rom zurück- zureisen & zwar in Begleitung unserer ältesten Tochter, der Chemikerin,[7] die 4 Wochen Urlaub hat und die mich hier abholt. Wie lange ich in Italien blei- ben werde, weiss ich noch nicht. Ende März, denke ich, wird unser Haus in Zürich jedenfalls wieder eröffnet & von uns bewohnt sein.- Inzwischen bit- te ich Sie, recht bald uns durch ein Wort zu erfreuen. Richten Sie es entweder an mich nach "Roma Via Sistina 79 Pension Castellani" oder an meine Frau unter obiger Frankfurter Adresse & lassen Sie uns doch auch genau wissen, wann wir Sie als neugewonnen wieder in Zürich begrüssen dürfen.- Mit den herzlichsten Grüssen für Sie, Ihre Frau & das "Bärchen" Ihr erge- bener Alfred Stern Tausend, tausend Grüße Ihnen allen Vieren auch von mir, und den Ausdruck meiner Riesenfreude! Wenn's nur wahr ist! Ihre Clara Stern. ALS. [39 431]. [1]See Frankfurter Zeitung, no. 33 (3 February 1912), p. 2. [2]The sons Hans Albert and Eduard Einstein. [3]Stern was Professor of History at the ETH. [4]Englischviertelstrasse 58, where Einstein paid regular visits to the Sterns while a student (see Municipal Police Detective's Report, 4 July 1900 [Vol. 1, Doc. 66]). [5]Toni Stern (1839-1912) Julie Ansbacher (1845-1933) and son Luigi had been close friends of the Einstein family in Milan. The Ansbachers probably introduced Einstein to the Sterns (see Kayser 1930, p. 54). [6]Emma Darmstadt. [7]Dora Stern. 354. To Michele Besso Prag. 4. II. 12. Lieber Michele! Die Gefühle, die Du am Tage vor Deinem Vortrage hattest und so schön schildertest, stimmen ganz mit denen überein, die in analogen Fällen über mich kommen. Deshalb gehe ich auch allem aus dem Wege, habe erst vor kur- zem zweimal in Wien abgelehnt und einmal in New York.[1] Aber sicher hast Du Dich schnell wieder erholt & den Zuhörern hat es überhaupt gar nicht ge- schadet. Schreib mir jetzt bitte Deine Nachgefühle, dass ich alles mit Dir erleben kann. Hast Du auch Vero mitgenommen? Wenn ich nur hier einen Schüler wie ihn hätte, aber die Interesselosigkeit für mein schönes Fach ist betrübend bei den Studenten.[2] Im Seminar habe ich ein ordentliches Manns-
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