546 DOCUMENT 467 AUGUST 1913 Du Haber auf die Bude stiegst, ist echt Elsa. Hast Du davon irgend jemand etwas gesagt, oder es mit Deiner schwarzen Seele allein abgemacht? Da hätte ich zusehen mögen! Nach der Naturforscherversammlung, also Ende nächsten Monats, besuche ich Euch, d. h. Dich.[4] Lass Dir bis dahin die Zeit des Bettliegens nicht zu lang werden, sondern schreib bald wieder einmal zur Abwechslung Deinem Albert. Beste Grüsse an Euch alle. Lies, wenn Du nichts bestimmtes anderes hast, Dr. Bernardi von Schnitzler (sehr amusant) auch Schriften von Balzac[5] (die ich aber nur vom Hörensagen kenne. ALS. [72 302]. [1]Dated by the reference to the timing of the Berlin visit, of which Einstein was still unsure in the preceding document. [2]For Haber's initial role in Einstein's call to Berlin at the beginning of the year, see Doc. 428 for a discussion of the modifications in Haber's proposal, see Doc. 445, note 1. [3]The Prussian Academy of Sciences. [4]The 85th meeting of the Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte was held in Vienna the last week of September (see Doc. 474). See Doc. 476 for a mention of Einstein's visit to Berlin. [5]Professor Bernhardi, by the Austrian Arthur Schnitzler (1862-1931), was a controversial play in five acts satirizing the medical profession. Though its performance had been banned in Austria (see Neue Zürcher Zeitung 134, no. 368 [15 March 1913], p. 1), it received its German premiere in Berlin in November 1912 (see Kindlers 1991, pp. 1032-1033). 467. To Hendrik A. Lorentz Zürich. 14. August. [1913][1] Hoch verehrter und lieber Herr Prof. Lorentz! Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre beiden Briefe, auch besonders für die freundliche Gratulation zu der neuen Stelle.[2] Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, eine Stelle anzunehmen, in der mir alle Verpflichtungen abgenommen sind, sodass ich mich ganz der Grüblerei hingeben kann. Mit meiner Nachfolgerschaft ist es so: Wenn nicht alles trügt, wird Laue[3] auf dieselbe Anspruch erheben, und es gibt gewiss niemanden, der mehr An- spruch darauf hätte. Aber ich glaube, dass Keesom[4] für die Universität der richtige Mann wäre (an Laues Stelle),[5] ja sogar, dass Keesom für die schwei- zerische Physik überhaupt ein wahrer Segen wäre, weil er die experimentelle Technik der tiefen Tem[p]eraturen beherrscht. Daneben wird er gewiss auch als Theoretiker anregend wirken.[6] Sie würden mich gewiss in dem Bestre- ben, unterstützen, Keesom diesen Ruf zu verschaffen. Freilich ist mein Ein-
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