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DOC. 42
SPECIAL AND
GENERAL
RELATIVITY
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28
-
Das
Experiment1)
entscheidet
für
die
aus
der
Relativitäts-
theorie
abgeleitete Gleichung
(B),
und
zwar
sehr exakt. Der
Einfluß der
Strömungsgeschwindigkeit v
auf
die
Lichtfort-
pflanzung
wird
nach
den
letzten,
ausgleichenden Messungen
von
Zee
mann
durch
die
Formel
(B)
genauer
als
auf
1
Proz.
[19]
genau dargestellt.
Es ist
nun allerdings
hervorzuheben,
daß eine Theorie
dieses Phänomens
lange
vor
der
Aufstellung
der Relativitäts-
theorie auf
rein
elektrodynamischem
Wege
unter
Benutzung
bestimmter
Hypothesen
über
die
elektromagnetische
Struktur
der Materie
von
H.
A.
Lorentz
gegeben
worden ist. Dieser
Umstand vermindert aber
die
Beweiskraft
des
Versuches
als
experimentum
crucis
zugunsten
der Relativitätstheorie keines-
wegs.
Denn
die
Maxwell-Lorentzsche
Elektrodynamik,
auf
welcher
die
ursprüngliche
Theorie
beruhte,
steht
in
keinerlei
Gegensatz
zur
Relativitätstheorie.
Letztere ist vielmehr
aus
der
Elektrodynamik herausgewachsen
als verblüffend einfache
Zusammenfassung
und
Verallgemeinerung
der früher vonein-
ander
unabhängigen Hypothesen,
auf
welchen die
Elektro-
dynamik aufgebaut war.
[20]
§
14. Der
heuristische Wert
der Relativitätstheorie.
Der
bisher
dargelegte Gedankengang
läßt
sich wie
folgt
kurz
zusammenfassen.
Die
Erfahrung
hat
zu
der
Uberzeugung
geführt,
daß einerseits das
Relativitätsprinzip
(im
engeren
Sinne)
gelte
und daß
andererseits die
Ausbreitungsgeschwindig-
keit
des
Lichtes
im
Vakuum
gleich
einer
Konstanten
c zu
setzen
sei.
Durch
Vereinigung
dieser beiden Postulate
ergab
sich
das
Transformationsgesetz
für
die
rechtwinkeligen
Koor-
1)
Fizeau
fand
W
=
w+v
(1-1/n2),
wobei
n
=
c/w
der
Brechungs-
exponent
der
Flüssigkeit
ist. Andererseits kann für
(B) wegen
der
Klein-
heit
von
vw/c2
gegenüber
1
zunächst
W
=
(w+v)
(1-vw/c2)
oder mit der
gleichen Näherung w+v
(1-1/n2)
gesetzt
werden,
was
mit
Fizeaus
Resultat
übereinstimmt.
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