DOC. 42
SPECIAL AND GENERAL RELATIVITY
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keit
c
fort.
In
bezug
auf
den
beschleunigten
Kasten
(Bezugs-
körper K')
ist, wie
leicht abzuleiten ist,
die
Bahn
desselben
Lichtstrahles
keine Gerade mehr. Hieraus ist
zu
schließen,
daß
sich Lichtstrahlen in Gravitationsfeldern im
allgemeinen krummlinig
fortpflanzen.
Dies
Ergebnis
ist
in
zweifacher Hinsicht
von
großer Wichtigkeit.
Erstens nämlich kann
dasselbe
mit
der
Wirklichkeit
ver-
glichen
werden.
Wenn eine
eingehende Überlegung
auch
ergibt,
daß
die
Krümmung
der
Lichtstrahlen,
welche die all-
gemeine
Relativitätstheorie
liefert,
für
die
uns
in
der
Erfahrung
zur
Verfügung
stehenden Gravitationsfelder
nur
äußerst
gering
ist,
so
soll sie
für
Lichtstrahlen, die
in der Nähe
der
Sonne
vorbeigehen,
doch
1,7
Bogensekunden betragen.
Dies
müßte
sich
[43]
dadurch
äußern,
daß
die
in
der Nähe der
Sonne
erscheinenden
Fixsterne, welche bei
totalen Sonnenfinsternissen
der
Beobach-
tung zugänglich
sind,
um
diesen
Betrag
von
der Sonne
weggerückt
erscheinen
müssen
gegenüber
der
Lage,
die sie
für
uns am
Himmel
annehmen,
wenn
die Sonne
an
einer anderen
Stelle
am
Himmel
steht.
Die
Prüfung
des
Zutreffens oder Nichtzutreffens dieser
Konsequenz
ist
eine
Aufgabe
von
höchster
Wichtigkeit,
deren
baldige Lösung
wir
von
den
Astronomen
erhoffen
dürfen.
[44]
Zweitens aber
zeigt
diese
Konsequenz,
daß nach
der
allgemeinen
Relativitätstheorie
das
schon
oft
erwähnte
Gesetz
von
der Konstanz
der
Vakuumlichtgeschwindigkeit,
das
eine
der
beiden
grundlegenden
Annahmen der
speziellen
Relativitäts-
theorie
bildet,
keine
unbegrenzte Gültigkeit beanspruchen
kann.
Eine
Krümmung
der Lichtstrahlen kann nämlich
nur
dann
eintreten,
wenn
die
Ausbreitungsgeschwindigkeit des
Lichtes mit
dem
Orte variiert.
Man
könnte
nun
denken,
daß
durch
diese
Konsequenz
die
spezielle
Relativitätstheorie,
und
mit
ihr
die Relativitätstheorie
überhaupt,
zu
Fall
ge-
bracht würde.
Dies
trifft
aber
in
Wahrheit nicht
zu.
Es
läßt
sich
nur
schließen,
daß die
spezielle
Relativitätstheorie
kein
unbegrenztes
Gültigkeitsgebiet beanspruchen
kann;
ihre
Ergebnisse gelten
nur
insoweit,
als
man von
den Einflüssen
der Gravitationsfelder auf
die
Erscheinungen (z.
B.
des
Lichtes)
absehen kann.
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