APPENDIX
B
NACHSCHRIFT OF EINSTEIN'S WOLFSKEHL
LECTURES,
SUMMER 1915
This
appendix
presents notes
[83
008]
by an
unknown auditor of
part
of
a
set of
lec-
tures
on
relativity
given
by
Einstein
in
Göttingen
under the
auspices
of
the
Wolfskehl
Foundation from
28
June until
5 July
1915.
At the head of the
11-page original
the
author has written
“A.
Einstein
28/6-5/7.
Göttingen.”
Two
lines in another hand
are
written
on a
twelfth
page.
The document is
deposited
at
GyGöU,
Cod.
Ms.
Hilbert
724.
Den
Naturgesetzen liegt
ein
Koordinaten-System,
auf welches sie
Bezug
nehmen,
zu-
grunde.
Es entsteht die
Frage: gibt
es
ein
Koordinaten-Systen,
welches
gegenüber
alle andere
ausgezeichnet
ist?.
Bejaht
man
diese
Frage,
so
werden zwei verschiedene
Koordinaten-Systeme
für die
Beschreibung
der
Naturgesetze
nicht
gleichberechtigt
sein,
weil ihre
Beziehungen
zum
ausgezeichneten K.-System
verschieden sind.
Die alte
Vorstellung
bediente sich den
starren
Aether,
der den
ganzen
Raum lük-
kenlos ausfüllen
sollte,
als
Überträger
der
physikalischen Vorgänge,
und
es
wird
demnach
dasjenige Koordinaten-System ausgezeichnet
sein, in
welchem dieser
star-
re
Aether ruht. Man fand
dennoch,
dass zwei
K.-Systeme,
die sich
gegeneinander
in
gleichförmiger
Translationsbewegung befinden,
insofern
gleichberechtigt sind,
als
man
sich auf
den
Einfluss
nur von
Grössen
1ter
Ordnung,
in
dem Verhältniss
der
re-
lativen
Geschwindigkeit
der Koordinaten
zur
Lichtgeschwindigkeit,
beschränkt. Be-
rücksichtigt man
dagegen
auch Grössen 2ter
Ordnung,
so
werden diese beiden
K.-
Systeme,
welche sich
gegeneinander
in
gleichförmiger Translationsbewegung
befin-
den nicht mehr
gleichberechtigt
sein. Dieses ist ein rein rechnerisches Resultat. Nun
kam das
Experiment
(Michelson)
und
zeigte
im Falle der
Bewegung
der Erde
um
die
Sonne,
wo
die Grössen 2ter
Ordnung
von
Einfluss sein
müssten,
dass dieser Einfluss
der
Geschwindigkeit
der
Erdbewegung
auf das
Naturgesetz
in Wirklichkeit nicht da
ist.
Man
müsste
daraus
schliessen,
dass die beiden
K.-Systeme,
welche sich
gegenein-
ander in
gleichförmiger Translationsbewegung
befinden,
vollständig gleichberech-
tigt
sind. Das
Naturgesetz
auf welches der Michelson’sche Versuch
bezogen
war
ist
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