316 DOC.
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ETHER
AND RELATIVITY
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11
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[17]
Anderseits
läßt
sich
aber
zugunsten
der
Ätherhypothese
ein
wichtiges
Argument
anführen. Den
Äther
leugnen,
be-
deutet
letzten
Endes
annehmen,
daß dem
leeren
Raume
keinerlei
physikalische
Eigenschaften
zukommen. Mit
dieser
Auffassung
stehen die fundamentalen Tatsachen
der
Mechanik nicht im
Einklang.
Das mechanische Verhalten
eines im
leeren Raume
frei
schwebenden
körperlichen
Systems
hängt
nämlich außer
von
den relativen
Lagen
(Ab-
ständen)
und relativen
Geschwindigkeiten
noch
von
seinem
Drehungszustande ab,
der
physikalisch
nicht als ein dem
System
an
sich
zukommendes Merkmal
aufgefaßt
werden
kann.
Um
die
Drehung
des
Systems wenigstens
formal
als
etwas
Reales ansehen
zu
können, objektiviert
Newton
den
Raum.
Dadurch,
daß
er
seinen absoluten
Raum
zu
den
re-
alen
Dingen
rechnet,
ist
für ihn auch die
Drehung
relativ
zu
einem
absoluten Raum
etwas
Reales. Newton hätte seinen
absoluten
Raum
ebensogut
"Äther"
nennen
können;
wesent-
lich
ist
ja
nur,
daß
neben den beobachtbaren
Objekten
noch
ein
anderes,
nicht wahrnehmbares
Ding
als real
angesehen
werden
muß,
um
die
Beschleunigung
bzw.
die
Rotation als
etwas
Reales ansehen
zu
können.
Mach suchte
zwar
der
Notwendigkeit,
etwas
nicht
be-
obachtbares Reales
anzunehmen,
dadurch
zu
entgehen,
daß
er
in
die Mechanik
statt
der
Beschleunigung
gegen
den
ab-
soluten Raum eine mittlere
Beschleunigung
gegen
die Ge-
samtheit der Massen der
Welt
zu
setzen
strebte. Aber ein
Trägheitswiderstand gegenüber
relativer
Beschleunigung
ferner
Massen
setzt
unvermittelte
Fernwirkung
voraus.
Da
der
moderne
Physiker
eine
solche nicht annehmen
zu
dürfen
glaubt,
so
landet
er
auch
bei
dieser
Auffassung
wieder
beim
Äther,
der die
Trägheitswirkungen
zu
vermitteln
hat.
Dieser
Ätherbegriff,
auf
den die
Machsche
Betrachtungs-
weise
führt,
unterscheidet sich aber wesentlich
vom
Ather-
[18]
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