38 DOC. 4 FOUNDATIONS OF GENERAL RELATIVITY
1918.
No
4.
ANNALEN DER
PHYSIK.
VIERTE
FOLGE.
BAND
55.
1.
Prinzipielles
zur
allgemeinen Relativitätstheorie;
von
A. Einstein.
Eine Reihe
von
Publikationen der letzten
Zeit,
insbesondere
die neulich
in
diesen Annalen
53.
Heft
16
erschienene scharf-
[1]
sinnige
Arbeit
von
Kretschmann, veranlassen
mich,
noch-
mals auf
die
Grundlagen
der
allgemeinen
Relativitätstheorie
zuruckzukommen. Dabei ist
es
mein Ziel,
lediglich
die Grund-
gedanken herauszuheben,
wobei
ich die Theorie als bekannt
voraussetze.
Die Theorie, wie sie
mir heute
vorschwebt,
beruht auf drei
Hauptgesichtspunkten,
die
allerdings keineswegs
voneinander
unabhängig
sind.
Sie seien im
folgenden
kurz
angeführt
und
charakterisiert und hierauf im
nachfolgenden von einigen
Seiten
beleuchtet:
a) Relativitätsprinzip:
Die
Naturgesetze
sind
nur Aussagen
uber zeiträumliche
Koinzidenzen;
sie
finden deshalb ihren
einzig
[3]
natürlichen Ausdruck
in
allgemein
kovarianten
Gleichungen.
b)
Äquivalenzprinzip: Trägheit
und Schwere sind
wesens-
gleich.
Hieraus
und
aus
den
Ergebnissen
der
speziellen
Re-
lativitätstheorie
folgt
notwendig,
daß der
symmetrische
"Fun-
damentaltensor"
(guv)
die metrischen
Eigenschaften
des
Raumes,
das
Trägheitsverhalten
der
Körper
in
ihm,
sowie
die Gravitations-
wirkungen
bestimmt. Den durch
den
Fundamentaltensor
be-
schriebenen Raumzustand
wollen
wir als
"G-Feld"
bezeichnen.
c)
Machsches
Prinzip1):
Das G-Feld ist
restlos
durch die
Massen
der
Körper
bestimmt. Da
Masse
und
Energie
nach
1)
Bisher habe
ich die Prinzipe
a)
und
c)
nicht
auseinandergehalten,
was
aber
verwirrend wirkte.
Den
Namen
"Machsches Prinzip"
habe
ich deshalb
gewählt,
weil
dies
Prinzip
eine
Verallgemeinerung
der Mach-
schen Forderung bedeutet,
daB die
Trägheit
auf
eine
Wechselwirkung
der
Körper zuruckgefuhrt
werden müsse.
Annalen
der
Physik.
IV.
Folge. 55.
16
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