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DOCUMENT 87 MAY 1915
Sie dürfen
folgendes
nicht
vergessen.
Bei
der
Anordnung
Elektrode-Elektrolyt tre-
ten
auf
der
betrachteten
Linie L drei Po-
tentialsprünge
auf,
nämlich bei
P1,
P2
und
P3.
Aus
dem
Felde,
was
im Luftraum
erzeugt
wird,
kann
nur
die Summe
dieser
drei
Potenzialsprünge
beurteilt
werden,
aber
niemals
etwas
über
den Potential-
sprung
bei
P3
allein.
Deshalb kann auch das
Experiment
nichts Interessantes
liefern,
das
auf
die
Messung
eben dieses Luftfeldes hinaus-
läuft. Beim
einfacheren
Falle des
Voltaeffektes,
bei welchem zwei
Potentialsprün-
ge
massgebend sind,
haben Sie dies
selbst
richtig
erkannt.
Die
einzige
mir
bekannte
Möglichkeit,
eine Grenz-Potentialdifferenz
zu
messen
wäre die
"Verdampfungs
bezw.
"Kondensations“
Wärme
der
Elektronen, d. h.
die
Wärmemenge,
welche
ein Elektron beim
Eintritt
in ein Metall
aus
dem Vakuum im
Metall entwickelt.
Aber
auch hier
liegt
eine unbewiesene
Voraussetzung zugrunde,
nämlich
die,
dass
auf
dies Elektron in
der
Grenzschicht
nur
elektrische Kräfte wir-
ken. Sie sehen
also,
dass das
ganze
Unternehmen
recht
prekär
ist. Es ist
ganz son-
derbar bei den wissenschaftlichen
Bestrebungen;
oft ist nichts
von
grösserer
Wich-
tigkeit,
als
zu sehen, wo es
nicht
angezeigt
ist,
Zeit
und Mühe anzuwenden. Man
muss
andererseits auch nicht
den
Zielen
nachgehen,
deren
Erreichung
leicht
ist.
Man
muss
einen
Instinkt
darüber
erlangen, was
unter
Aufbietung
der äussersten
Anstrengung gerade
noch erreichbar ist. Diese
magnetische
Arbeit
hätte
z.
B. jeder
Lump
machen können. Aber die
allgemeine
Relativität ist
von
anderer
Sorte. Dies
Ziel
nun
wirklich
erreicht
zu
haben ist die höchste
Befriedigung
meines
Lebens,
wenn
auch kein
Fachgenosse
die Tiefe
und
Notwendigkeit
dieses
Weges
bis
jetzt
erkannt hat. Eine
der
beiden
wichtigen experimentellen Konsequenzen
wurde üb-
rigens
schon
glänzend
bestätigt,
nämlich die
Verschiebung
der
Spektrallinien
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