DOCUMENT
141 NOVEMBER
1915
197
[7]Käthe Hilbert
(1864-1945).
[8]Hilbert
refers to the field
equations
of
Einstein 1915f
(Vol.
6,
Doc.
21),
which
Einstein
had
sent
him
a
week
earlier
(see
Doc.
136).
141. To
Wander and Geertruida de Haas
[Berlin,
before
15
November
1915][1]
Meine
lieben De-Haasen!
Ich habe mich sehr
gefreut
mit dem köstlichen
Briefchen,
aus
dem
man
schon
spürt,
wie
glücklich
und
zufrieden Ihr in
eurem
Nestchen
lebt. Ich
glaube gewiss,
dass
Ihr
mit Eurem Entschluss das
Richtige getroffen
habt. 23 Stunden sind aller-
dings
viel. Aber das
Unterrichten
ist sehr
amusant,
und
besonders, wenn man
soli-
de,
unverdorbene
Landkinder
mit
guten
Nerven
vor
sich
hat.[2]
Ich
glaube,
dass
auch ich mich heute noch mit
Behagen
mich in eine
derartige Stellung
hineinfinden
könnte.[3]
Mit
der
Gravitation
ist, soweit
ich sehe im
Laboratorium nicht viel
anzufangen.
Das
negative Ergebnis
von
der
Unabhängigkeit
der
Schwerebeschleunigung vom
Material ist
wohl
genügend
sicher
gestellt.
Mir
würde
es genügen,
auch
wenn
gar
keine
Experimente
existierten mit radioaktiven
Stoffen.[4]
Schliesslich werden die-
se
Stoffe,
weil wir ihre
Verwandlung
beobachten
können,
nicht ein
besonderes
Trägheitsverhalten zeigen.
Ich freue mich sehr
auf
Ihre Arbeit über den
Effekt.[5]
Ich habe auch Versuche
gemacht,
in welchen ich den
remanenten
Magnetismus
durch
Entladestrom
eines
Kondensators umkehrte.[6] Die Sache
gelang
aber
bis
jetzt nicht,
weil sich trotz der
kurzen
Dauer des Feldes
(10-3")
ein starkes Wackeln des Stäbchens
einstellte,
welches den Effekt zudeckte.[7] Dies wird natürlich bei Ihrer Methode vermieden.
Ich
glaube
kaum,
dass Ihre
10%
Unterschied
gegen
die
Theorie reell sind. Wenn
es
aber
doch
so wäre,
dann wäre
es
sehr
wichtig.
Ich
weiss
eigentlich
immer
noch
nicht,
was
Maxwell
in
der
Sache
gemacht
hat.[8]
Jedenfalls
zeigt
sich auch
hier,
was
dieser
Mann für eine Nase
gehabt
hat! Die
Bemerkung
Barnetts hat
mir
eigentlich
auch
wenig
Zutrauen
eingeflösst.[9]
Das
Analoge
für
die Metallelektronen
zu
machen,
ist sehr
schwierig.
Aber
Sie
sitzen
ja
auf
dem
günstigsten
Fleck
für dieses
Beginnen.
Zu
Ihrer
Drehbank und
dem
zugehörigen
Mechaniker[10]
gratuliere
ich beson-
ders,
die Sache hat Stiel.
Ihnen,
Ihrer Frau und den Kleinen herzliche Grüsse und ein
glückliches
Jahr,
Ihr
A. Einstein.
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