392 DOCUMENT 299 FEBRUARY 1917
Allerdings
sehe ich auch hier
prinzipielle Schwierigkeiten.
Die Elektronen
(als
Punkte)
wären
in
einem
solchen
System
letzte
Gegebenheiten (Bausteine).
Gibt
es
überhaupt
letzte Bausteine? Warum sind diese alle
von
gleicher
Grösse? Ist
es
be-
friedigend zu sagen:
Gott hat sie in seiner Weisheit alle
gleich
gross gemacht, jedes
wie
jedes
andere,
weil
er es so
wollte; er
hätte sie
auch, wenn es
ihm
gepasst
hätte,
verschieden machen können.
Da ist
man
bei der
Kontinuum-Auffassung
besser
daran,
weil
man
nicht
von Anfang an
die Elementar-Bausteine
angeben
muss.
Fer-
ner
die alte
Frage vom
Vakuum! Aber diese Bedenken müssen verblassen
hinter
der
blendenden Thatsache: Das Kontinuum
ist
ausführlicher als die
zu
beschrei-
benden
Dinge.........
Lieber Dällenbach! Was hilft alles
Argumentieren, wenn man
nicht
bis
zu
einer
befriedigenden
Auffassung durchdringt;
das aber ist verteufelt schwer. Es wird ei-
nen
schweren
Kampf kosten,
bis
man
diesen
Schritt,
der
uns
da
vorschwebt,
wirk-
lich
gemacht
haben wird.
Also
strengen
Sie
Ihr
Gehirn
an,
vielleicht
zwingen
Sie
es.
Ich schicke Euch
da
ein
Exemplar
einer
Quantenarbeit[4]
und eines über das kos-
mische Gravitationsfeld.[5] Diese letztere Sache ist etwas
gewagt,
aber
ohne Zwei-
fel der
Überlegung
wert.
Beste Grüsse
von
Ihrem
Einstein.
P.
S.
Prinzipiell
ist
es gewiss richtig,
dass das lokale
System zur
Definition
des
ds
von
solchem
Bewegungszustande gewählt wird,
dass die
Feldstärken der
Gravi-
tation verschwinden. Denn wir wissen
ja nicht,
ob die Feldstärken
T°uv
bezw. die
Beschleunigung
nicht direkt
(prinzipiell)
auf
die
Massstäbe und
Uhren
wirken. Be-
ste
Grüsse
an
Wohlwend.[6] Ich freue mich
sehr,
dass
er
mir
schreiben will.
Ich
weiss noch
nicht
genau,
wann
ich in die Schweiz fahre.
(Gesundheitlich geht es
entschieden
besser)
Frühling
oder
Im Sommer komme ich sicher
zu
Euch in die
Schweiz; jetzt
ist das Reisen
zu eklig,
besonders
für ein
krächeliges
Mannsbild.[7]
ALSX
(SzZE Bibliothek,
Hs.
304:1228).
[9
072].
[1]Dated by
the
reference
to Einstein
1917b
(Vol.
6,
Doc.
43),
which
was
published
on
15
February.
[2]Dällenbach had presumably
made these
remarks
in the context
of
his
ongoing
research toward
a
dissertation.
[3]The
opposite approach, beginning
from
a
continuum
theory
and
trying
to generate
discontinui-
ties,
had also been explored
by
Einstein
(see, e.g.,
Einstein
to
H. A.
Lorentz,
23
May
1909
[Vol.
5,
Doc.
163])
and would
serve
as a
starting-point
in his work
on a
unified
field
theory
in
later
years (see,
e.g.,
Pais
1982,
chap.
26,
for
an
overview).
[4]Probably Einstein
1916n
(Vol. 6,
Doc.
38).
[5]Einstein
1917b
(Vol. 6,
Doc.
43).
[6]Hans
Wohlwend.
[7]Einstein
placed
the blame
on
his liver
(see
the
preceding document).
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