410 DOCUMENT 310 MARCH
1917
Dällenbach
werden
Ihnen alles
Zeitraubende
abnehmen.
Aber
die
"Regie“
müssen
Sie
übernehmen,
damit
etwas daraus wird.
Lieber
Zangger,
ich
plage
Sie noch mit
einer
zweiten Sache. Ich hatte
grossmü-
tig
auf
das
Märzpaket verzichtet,[5]
das Sie
mir
in Aussicht
gestellt
hatten.
Aber
nun
bitte ich
Sie, es
doch
zu senden, wenn es
noch
möglich
ist. Reis
Makkaroni,
(Nudeln,)
Mondamin
(,Haferflocken)
oder Maizena
sind
am
wichtigsten.
Kein
Zwieback
mehr,
da dieser durch
geröstetes
Brot
ersetzt werden
kann.[6]-Das
dritte
Paket mit der
Flasche
herrlichen Öles ist
nun
auch
eingetroffen;
herzlichen Dank.
Mit
dem
Einnehmen
des Öles habe
ich noch
nicht
begonnen.
Boas[7]
ist
zwar
voll-
ständig
mit Ihnen
einig
über
dessen
heilsame
Wirkung, sagte
aber: Bewahren Sie
den Schatz
auf
die
Zeit
noch
grösserer
Not
auf,
wenn
Sie noch leidlich
jetzt zu es-
sen
haben! Gott
behüte,
dass
es
bei Euch
je
so
werde,
wie
es
hier
ist.[8]
Ich halte
dies auch nach
allem,
was
ich
von
unterrichteter
Seite höre für
ausgeschlossen.
Mit
grosser
Wahrscheinlichkeit kann ich
Ihnen
versichern,
dass Sie die Gefahr über-
schätzen. Auch Boas
besteht
sehr
darauf,
dass ich nach
Tarasp
soll.[9]
Aber ohne
meinen
Jungen
will ich nicht und mit ihm wäre
es
viel
zu
teuer. Ich will
möglichst
sparen;
ich
glaube
dies ist bei meinen Verhältnissen sehr
am
Platze. Ich bin natür-
lich vollkommen
damit
einverstanden,
dass Tete ein
ganzes
Jahr oder
länger
in
der
Höhe
untergebracht
wird.
Ihre tröstenden
Worte
über ihn
haben
mir
wohl
gethan.
Ich will
gar
nicht
so genau
wissen,
wie Sie den Fall
beurteilen,
sondern thun
was
ich
vermag
und
ergeben
hinnehmen,
was
kommt.[10]
Mit Albert werden
wir
sehen.
Nichts soll ohne Not
geschehen, was
meine Frau noch
unglücklicher
machen wür-
de,
als sie schon
ist.[11]
Jedenfalls
beruhigt
es
mich,
dass Sie
für
seine Gesundheit
im
gegenwärtigen
Zustande keine Gefahr sehen.
Das wissenschaftliche Leben ist
ziemlich
eingeschlafen,
auch in meinem
Kopf
thut sich nichts. Die Relativität ist
prinzipiell
fertig
und
vom
übrigen
gilt
das leise
abgeänderte Sprüchlein:
Und
was er
kann,
das will
er
nicht,
und
was er
will,
das
kann
er
nicht. Ich komme erst im
Sommer
zu
Euch,
freue mich
aber
unsagbar
dar-
auf. Hier habe ich
es zwar
schön und schwimme
ganz
"oben“,
aber
allein,
wie ein
Tropfen
Öl
auf
dem
Wasser,
isoliert durch die
Gesinnung
und
Lebensauffassung.
Ihre
Anregung
mit den Büchern ist
an
sich
gut,
aber doch wohl
nur
praktikabel,
wenn
wir für diese Bücher Absatz
haben.[12]
Sie sollen sich
nicht
meinetwegen
noch mehr Scherereien
zuziehen,
als
leider
schon
auf
Ihnen lasten.
Lieber
Zangger,
fädeln
Sie
bald
die
Aktion
Adler
ein,
sonst
könnte
es
zu
spät
sein! Herzliche Grüsse
von
Ihrem
Einstein.
ALS
(SzZZa). [39 682].
Michele
Besso has added
the
following
at the head
of
the document: “Becks
Telegramm
habe ihm heute returniert. 5.
V.
1917.”
[1]This
letter is dated
on
the
assumption
that
it
was
written after the
preceding
document.
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