412
DOCUMENT
311 MARCH
1917
10-22g/cm3
gefunden.
Hieraus
ergibt
sich etwa
R
=
107
Lichtjahre,
während wir
104
Lichtjahre
weit sehen. Eines kommt mir
allerdings merkwürdig
vor.
Sterne in
der
Nähe
unseres Gegenpoles
müssten viel
Licht
zu uns
senden.[8]
Es
ist aber
zweifelhaft,
ob sie
punktförmig
aussehen
könnten,
da
ja
die
Lichtge-
schwindigkeit
unregelmässig
variert.
Wäre
so
ein
Ding am
Himmel
sichtbar, so
müsste
es
sich durch eine
negative
Parallaxe
verraten.[9]
Immerhin
sollte
man
ein
Auge
darauf
haben,
ob
es
keine
Objekte
mit
negativer
Parallaxe
am
Himmel
gibt.
Jetzt aber
genug
damit,
sonst lachen Sie mich
aus.
Selbstverständlich hat die
Frage
nach Beschaffenheit der Welt
im
Dreidimensio-
nalen
nur
einen
Sinn,
wenn
eine
statische
(approximierte) Auffassung möglich
ist
(Unabhängigkeit
aller
Funktionen
von
einem
passend gewählten x4).
Ein Verstoss
gegen
das
Relativitätspostulat
liegt
nicht
vor.
Man kann
unsere Frage
durch einen
hübschen
Vergleich
illustrieren. Den Raum
vergleiche
ich mit
einem
in der Luft
schwebenden
(ruhenden)
Tuche,
von
dem wir
ein
gewisses
Stück wahrnehmen können. Dasselbe ist schwach
gekrümmt
nach Art
eines kleinen Stückes einer
Kugelfläche.
Wir
philosophieren
darüber,
wie wir das
Tuch fortzusetzen
haben,
wodurch
seiner
Tangentialspannung
das
Gleichgewicht
geleistet
wird,
ob
es
eingespannt
ist
an
den
Rändern,
unendlich
ausgedehnt,
oder
endlich
gross
und
in sich
geschlossen.
Heine hat die Antwort
gegeben
in einem Ge-
dichte:
"Und
ein
Narr
wartet
auf
Antwort”.[10]
Also wollen wir zufrieden sein und eine
Antwort
nicht
erwarten,
sondern
uns
mög-
lichst bald einmal
wieder
in leidlicher Gesundheit in Leiden Wiedersehen!
Herzliche Grüsse sendet und
gute Besserung
wünscht Ihnen
Ihr
A. Einstein.
ALS
(NeLO,
box
31). [20 542].
[1]Dated
by
the
recipient:
“12 Mrt. 1917.”
[2]The
tuberculosis
from
which De Sitter suffered became
so
serious in late March that he
was
admitted to
a
sanatorium in Doorn in the Netherlands
(see
Doc.
321).
[3]Due
to
a
condition
that had been
diagnosed as gallstones
(see
Doc.
306).
[4]Gustav Müller
and Friedrich Küstner
were
the
primary
candidates to succeed
to
the
directorship
of
the
Astrophysical Observatory
in Potsdam. At
the
second
meeting
of
the
appointment
commission
of
the Prussian
Academy
the
previous
fall,
Einstein
had
reported on
the written
opinions
of
De Sitter
(see
Docs. 243 and
244),
as
well
as on
the oral
one
of
Jacobus C.
Kapteyn,
in
emphatic
favor
of
Küstner
(see
the minutes
of
Commissionssitzung,
26
October
1916,
GyBAW,
II-VI, Vol. 20,
p. 119a).
Einstein had
presumably
met
Kapteyn
in the Netherlands in
early
October.
Upon
the
recommendation of
the
commission,
the
full
Academy a
month
later
recommended
Küstner
primo
loco and Müller secundo loco
for the
position
of
director
(see
Königlich
Preussische
Akademie
der
Wissenschaften
to
Minister
der
geistlichen
und
Unterrichts-Angelegenheiten [August
von
Trott
zu Solz],
23 November
1916,
GyBSa,
I. HA,
Rep.
76
Vc,
Sekt.
1,
Tit.
11,
Teil
2,
Nr.
6b,
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