DOCUMENT 423
DECEMBER
1917
589
423. From Max Planck
Grünewald, 29.
Dezbr.
1917.
Lieber
Kollege!
Natürlich
bin
ich
mit
Ihrer
Absicht,
den
§2
des
Vertrages
mit
Freundlich
wegzu-
lassen,
ganz
einverstanden.
Ich mußte sehr
lachen
über
Ihre feine
Nachfühlung
der
Nernstschen
Gedankengänge,
sie
entspricht ganz
Ihrer
wissenschaftlichen
Spürna-
se.[1]
Doch möchte ich in
grundsätzlicher Beziehung
doch auch betonen,
daß ich
im
Allgemeinen,
bei anderen
derartigen Verträgen, einigen
Wert
auf
eine dem
§2
entsprechende
Bestimmung lege.
Denn ich
könnte mir
sehr wohl den Fall
denken,
dass
Jemand,
der
von
dem
Kaiser-Wilhelm-Institut unterstützt worden
ist,
schließ-
lich nichts rechtes
herausbringt
und dann
auf
eigene
Hand seine wertlosen
Resul-
tate
veröffentlicht,
unter
Berufung
auf
seine
Beziehungen zum
K.
W.-Institut,
und
in
der
Hoffnung,
damit
Reklame
zu
machen. Das könnte
uns
in
Verlegenheit
brin-
gen,
und
deshalb sollten wir im
Allgemeinen
uns vor
solchen Vorkommnissen
zu
schützen suchen.
Aber im Falle Freundlich
liegt
die Sache insofern
ungefährlich,
als Sie
ja
ihn
sozusagen
in
der
Hand
haben. Die
Weglassung
meines Namens in der
"Annonce“ verzeihe ich Ihnen
großmütig.
Gut ist
es
aber
doch,
daß
es
nicht
zufäl-
lig
ein anderer Name
war.[2]
Möge
das
neue
Jahr
Ihren
körperlichen
Beschwerden
gründliche
Besserung
bringen![3]
Hoffentlich wachsen in demselben auch Ihre
Sympathien
für
die deut-
sche
Partei,
die immer
wieder
zum
Frieden
bereit
ist,
trotzdem wir
jetzt
militärisch
so
günstig
dastehen wie nie
zuvor.[4]
Mich freut
auch das
rapide Steigen unserer
Valuta.[5]
Also
am
2.
haben wir
Colloquium.
Ist dann das
Zimmer
auch
geheizt?[6]
Herzlich
grüßend
Ihr
Planck.
ALS.
[19 261].
[1]Striking paragraph
2
had
been
suggested by
Walther Nernst four
days
earlier
(see
Doc.
418).
His
objection may
have stemmed from
concern
that,
like
Erwin
Freundlich,
he would need
prior
approval
from
the board of directors
of
Einstein’s institute
before
publishing
research
results
(see
Doc.
418,
note
2).
[2]Einstein had
forgotten
to include Planck
as a signatory
of
the
press
release
announcing
the
creation
of
the
new
Kaiser Wilhelm Institute
(see
Doc.
409,
note
4).
[3]Einstein
was
in bed
with
a
stomach
ulcer
(see
Doc.
417).
[4]Russia had
signed an
armistice
with
Germany
in mid-December.
[5]Where
the
exchange
rate
of
marks
to
francs in
September
had been
100:64,
it had
risen
to
100:85
by
December 1917.
[6]The physics colloquium
of
Heinrich
Rubens
was
held
every Wednesday evening
at
the
Univer-
sity
of
Berlin. Serious coal
shortages, anticipated
in the
summer (see, e.g.,
Berliner
Tageblatt
46
(13
June
1917),
no.
296, p. [5]),
affected all
large
German
cities
by
winter 1917.
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