DOCUMENT 473 MARCH 1918
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473. From Heinrich Zangger
Zürich,
den 4. März 1918.
Lieber Freund Einstein!
Frau Besso hat mit
grossem
Eifer
alle
Ausgaben
soweit als
möglich festge-
stellt,[1]
sie sind ja überraschend
gross,
aber durch die
Pflegerinnenwechsel,
Er-
krankung
der
Schwester,
wurde eben die
ganze
Situation noch weiter
unglücklich
beeinflusst.[2] Frau
Besso,
wie
ich,
drängen
nun
darauf,
dass die Frau in einen
Spi-
tal kommt und
zwar
denke ich
an
den
Bürgerspital
Affoltern,
wo
ein sehr
tüchtiger
Arzt
ist, Dr.
Grob,[3]
der
uns gewiss
den Gefallen
täte,
die Frau aufzunehmen.
Für
den Kleinen haben wir im
Appenzellerland
gute
Unterkunft
120
fr
pro
Monat
+
Kleider;
ich
bringe
ihn
voraussichtlich die nächste
Zeit
hin,
um
mich auch über die
Verhältnisse noch durch
persönlichen Augenschein zu überzeugen.
Warum Sie
ei-
nen
Groll
auf
mich
hatten,[4]
wie Sie in der
Einleitung
schreiben,
ist
mir
tatsächlich
nicht
klar,
wünsche aber auch keine
Aufklärung.
Wir nehmen
also
vorläufig
den
Albert
wieder
zu uns,[5]
Frau Besso hat eine
Familienunterkunft
bei einem Sekun-
darlehrer mit einem ziemlich
gleichaltrigen
Knaben, was
in Betracht
käme,
falls
meine Frau des kranken Kleinen
wegen
nicht
zurückkommen
könnte.[6]
Die
Schwester
der
Frau müssen wir noch eine Zeit
lang
in der Anstalt
lassen,
bis wir
sie
nach Hause
bringen
können.[7] Alles
das
kostete und
ist
unsinnig
teuer,
wenn
man
das
von
Ferne
ansieht,
in der
Notlage
lässt
sich leider nicht viel anderes
ma-
chen,
als
was
wir
Ihnen
jetzt
unterbreiten und
was
Frau Besso vorbereitet
hat.[8]
In
collegialer Hochachtung: grüsst
Sie
Zangger
Soeben kommen Ihre Briefe. Sehen wir die Tatsachen
an
wie die
Physiker
sollen:
Albert
muss April
Examen
machen[9]
alle erst
geordnet
werden.
TLS.
[39 703].
The
postscript
is added in
Zangger’s
hand.
[1]Anna
Besso-Winteler had
provided a
detailed
accounting
of
household
expenses
for Einstein’s
Swiss
family
(see
the
following
document), prompted
in
part by a
discussion held in the second
half
of
December
on
how
to
make ends
meet,
on
which
Michele
Besso
reported
to Einstein in Doc. 419.
In the
same
document,
Besso
states
his wife’s
willingness
to
help
the Einstein
family
and
praises
her
prudence
in financial
matters.
[2]Noting
that wartime inflation had caused great
hardship
in the Swiss
population,
Besso-Winteler
initially
advised Einstein’s wife
to
advertise for
a
caretaker
and offer
half
of the nurse’s
wages, or
50
francs
a
month.
Einstein-Maric had
rejected
the
suggestion (see
Anna Besso-Winteler
to
Heinrich
Zangger, ca.
4 March
1918,
Appendix).
Zorka Maric
was suffering
from
depression
(see
Doc.
469).
[3]Ten
days
earlier, Zangger
had advised that
a hospital stay
be
arranged
(see
Doc.
469).
August
Grob
(1870-1954)
was
chief
physician
of
the
hospital
in Affoltern
am
Albis,
near
Zurich.
[4]In January,
Einstein had
placed
the blame
for
his
mismanaged family
finances
on
Besso and
Zangger
(see
Doc.
442), accusing
them further
of
treating
him like
a
"schoolboy"
(see
Doc.
428).
Zangger
had
harsher
words in
private, characterizing
Einstein’s renewed divorce offensive
as a
"knife
at
the throat without advance
warning"
("Messer
an
die Kehle ohne
jede
Vorbereitung."
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