666 DOCUMENT 474 MARCH 1918
See Heinrich
Zangger to
Michele
Besso,
ca.
6
February
1918,
SzZZa
[83 451]).
[5]As
discussed in Doc. 469.
[6]Gertrud
Zangger
had contracted
pneumonia
and been taken
to
a
sanatorium in Samaden
(see
Doc.
469).
[7]Zorka
Maric had been institutionalized in
February
(see
Doc.
469).
She would
finally
leave
Zurich in June
1920,
but
register
her
departure
to
Belgrade (see
her
residence
card,
Einwohner-
kontrolle, SzZ-Ar),
not
to
Novi
Sad,
where
her
parents
lived.
[8]At
this
point
in the
original
text, Zangger
has
appended a
handwritten
note:
"um den
Haushalt
um ca
6000-6500
fr
Gleichgewicht zu
halten."
[9]Final
examinations before
entering
the
Realgymnasium
of
the Kantonsschule.
474.
To
Anna Besso-Winteler
[Berlin,
after 4 March
1918][1]
Liebe Anna!
Ich bin Ihnen ordentlich
dankbar
für den
Brief
mit der ausführlichen Abrech-
nung.[2]
Das
war
wieder
die
gute,
treue Anna,
wie ich sie seit
22
Jahren kennen
und
hochschätzen
gelernt
habe.[3]
Nun habe ich wieder volles
Vertrauen,
dass alles rich-
tig
und
sachgemäss gemacht
wird.[4]
Sie werden
sehen,
dass sich mit
mir
sehr
gut
kutschieren lässt. Zunächst sehe ich
ein,
dass
unter
den
nun
obwaltenden Verhält-
nissen
an
ein Auskommen mit 6000
fr.
nicht
zu
denken ist. Wir werden also 8000
fr.
ansetzen.[5] Das Geld will ich
von
nun
an
Ihnen
senden,
weil
ja
auch Sie mir die
Abrechnung
senden.
900
fr werden Ihnen noch für das
Vierteljahr
zugehen.
Dies
soll
vom 1. April
an
gelten.
Sie bekommen dann 2000 fr
am
Anfang
eines
jeden
Vierteljahres.
Davon bekommt
Maja,
wenn
Albert bei
ihr
untergebracht
ist,[6]
den
vierten
Teil;
ich schreibe Ihnen
darüber
noch
Näheres,
wenn es
soweit ist. Nach
langem
Nachdenken und
Rücksprache
mit meinem
ausgezeichneten
Arzt hat sich
nun
meine
Auffassung
ziemlich
geändert.[7]
Aber
Hauptsache
bleibt
mir,
dass end-
lich
einmal definitive
Zustände
geschaffen
werden
müssen,
dass endlich diese
beständigen
Aufregungen
entfallen.
Ich
denke mir
folgende Lösung
als
die beste:
Albert kommt dauernd
zu Maja.
Miza,
welche für den Rest ihres Lebens
unfähig
bleiben
wird,
einen Haushalt
zu
führen,
wird dauernd in einem Sanatorium
ver-
sorgt,
wenn
sie will in
Luzern,
damit sie Albert
täglich
sehen
kann.
Maja
würde ich
für
Albert etwa 2000 fr.
geben,
sodass
für
Miza und Tete
zusammen
6000
fr.
übrig
bleiben. Tete soll in
gesunder
Höhenluft
aufwachsen,
damit seine
Aussichten,
die
Krankheiten
zu
überwinden,
möglichst günstige
sind. Mein Arzt
meint,
dass
er
sein Leben
lang
in mildem bezw. relativ keimfreiem Klima leben
muss; sonst
wäre
er
nach der
Meinung
des
Arztes,
als erblich mit Tuberkulose
behaftet,[8]
einem si-
cheren frühen Tode
ausgeliefert. Zangger
wollte
mir dies
nicht
direkt
sagen,
um
mich
zu schonen;
es
ist aber
gut,
dass ich
es
weiss. Ich sehe
ein,
dass
ich
unter sol-
chen
Verhältnissen
für
die
Gegenwart sorgen muss.
Wenn ich
früh
sterbe,
und
es
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