DOCUMENT 520 APRIL
1918 735
520.
To
Hans Albert Einstein
[Berlin,
after 26
April
1918][1]
Mein lieber Albert!
Ich habe mich sehr
über
Deinen
Brief
gefreut.
Es ist
schade,
dass
Deine Unter-
nehmungen
so
unter
der
Kriegsnot
leiden,
aber
langsam langsam
wirds doch
ge-
hen. Die
Hauptsache
ist
doch,
dass
es
noch
genug gibt
für Eure
hungrigen
Mäuler,
wenn man
auch reichlich
Zeit
aufwenden
muss,
bis
man
alles
hat.[2]
Besonders
freue ich mich
über
Deine frohe Laune
und
darüber,
dass Du
so
viel Freude
an
der
Musik
hast.[3]
Das ist
etwas,
was
einem das
ganze
Leben
lang
treu bleibt.
Mir
geht
es
mit
der Gesundheit recht
ordentlich, nur
darf
ich nicht viel
gehen
und
muss
be-
sonders
gefüttert
werden.[4]
Aber
ich bin
vergnügt
und arbeite ebenso
gut
wie in
früheren Zeiten. Auch lese ich
wieder
Kolleg
in der Universität.[5] Neulich
hielt
ich
eine Rede
auf
Prof. Planck
zu
seinem 60.
Geburtstag,
die ihm und vielen andern
Freude
gemacht
hat.[6]
Ich hätte
gern
Tete
an
seinem
ersten
Schultag
sehen mö-
gen.[7]
Schreib
mir
etwas
darüber. Er soll mir auch einen Gruss
unter
Deinen näch-
sten
Brief
schreiben,
so
gut er
kann. Geht
es
ihm
gut
mit der
Gesundheit,
auch sei-
nem
Freund,
dem
kleinen
Zürcher?[8] Ist
er
immer
noch viel mit ihm zusammen?
In 6 Wochen komme ich
zu
Euch und freue mich sehr darauf. Wir
gehen irgend-
wohin hoch hinauf. Laufen
darf
ich
immer
noch nicht
viel,
aber das macht nichts.
Vielleicht
gehen
wir nach
der
Engstlen-Alp.[9] Erkundige
Dich auch nach
Orten,
die mindestens 1500
Meter
hoch sind.
Seid beide
geküsst von
Euerm
Papa.
ALSX.
[75 865].
[1]Dated
by
the reference to Planck’s
birthday
celebration.
[2]Switzerland
had
begun
the
rationing
of
many
food items in
early
1917
(see
Doc.
310, note
8).
The
later
introduction
of
restrictions
on
the
consumption
of
milk, meat,
and butter further took
a
toll
(see
Doc.
514,
in
particular,
note 3).
[3]Hans
Albert
played
the
piano (see
Doc.
390).
[4]The
"bird
feed,"
which he had
so
described
to
Hans Albert three months
earlier
(see
Doc.
442).
[5]As
Einstein
did not offer
a course
in
summer
semester 1918,
this is
presumably a
reference
to
that
on
statistical mechanics and
quantum theory
(see
Doc.
403),
which he had been forced
to
suspend
in December due
to
illness.
[6]The
lecture
was
delivered
on
26
April
1918
(see
Einstein 1918e
[Vol.
7, Doc.
7]).
[7]On 16
April
(see
Doc.
515, note
1).
[8]Richard
Zürcher.
[9]Engstlen Alp
(1839
m), a
resort
in the canton
of
Bern.
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