744 DOCUMENTS 528,
529
MAY
1918
528.
To
Paul Ehrenfest
[Berlin,
1
May 1918]
Lieber
Ehrenfest!
Hilbert schreibt
mir,
dass
er
Deinen
Brief
bekommen
hat,
und dass
er
Deine Hal-
tung
versteht. Ich
glaube,
dass
es
nicht
richtig
ist,
seine
Gesinnung
an
solchen Män-
nern
auszutoben.[1] Stelle Dir
vor,
Du seist
vor einigen
Jahren nach
Göttingen
statt
nach Leiden berufen
worden,
und würdest
nun
für die
grosse
üble Maschinerie
ver-
antwortlich
gemacht!
Planck habe ich nichts
gesagt
von
der Sache. Er ist den öf-
fentlichen
Dingen gegenüber
wie ein Kind und würde Dich
so
wenig begreifen
wie
eine Katze das
Vaterunser.-
Mir
geht es gesundheitlich
recht
anständig,
aber eine Reise
zu
Dir
werde ich mir
doch noch
vor
der Hand verkneifen
müssen;
an
Lust dazu fehlt
es
aber nicht! Nord-
strom lasse ich bestens danken für seine interessanten Arbeiten.[2]
Beste Grüsse
an
Euch alle
von
Deinem
Einstein.
AKS.
[9
412].
The
verso
is addressed "Herrn Prof.
Dr.
P.
Ehrenfest Witte Roozenstr. Leiden
(Hol-
land),"
with return address "Abs. A. Einstein Haberlandstr.
5 Berlin.,"
and
postmarked
"Berlin W 30
1.5.18.
4-5N[achmittags]."
[1]Four
days
earlier,
David Hilbert had described Ehrenfest’s refusal
to
accept an
invitation
to
attend
a
series
of
lectures
by
Max Planck
as a
mark
of Ehrenfest's
candor
(see
Doc.
524).
Einstein
was
less charitable in
mid-April, referring
to
Ehrenfest’s
response as "quite
foolish" and
promising
to
admonish him
(see
Doc.
503).
[2]Gunnar
Nordstrom;
the
papers are presumably
Nordstrom 1918a and
1918b,
the contents
of
which
had been
communicated to
Einstein
the
previous
fall (see
Docs.
382 and
393).
529.
To
Hermann
Weyl
[Berlin,
1
May 1918]
Liebster
Kollege!
Gottlob ist Ihr Schreiben mit
Nachtrag gekommen.[1]
Ich bin entzückt über
Ihr
Verhalten in dieser
Angelegenheit.[2] Morgen
wird die Arbeit
eingereicht (mit
Nachtrag)
und natürlich
angenommen.
Planck
ist unzufrieden
darüber,
dass die
Akademie sich
so gestellt
hat;
ihre
Mitglieder
sollen sich nicht
anmassen,
eine
Art
höhere
Instanz in wissenschaftlichen
Fragen
bilden
zu
wollen.
Ich hatte
sehr
Angst,
Sie könnten
uns
Ihre Arbeit
wegnehmen
aus
Unzufriedenheit
über
unser
Verhalten.
Planck
steht sachlich
sogar
eher
auf
Ihrem als
auf
meinem
Standpunkt.
Ich bin
durch Ihre Antwort
allerdings
bis
jetzt
nicht
überzeugt
worden. Jedenfalls aber
er–
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