DOCUMENT 531 MAY 1918 747
[4]At
this
point
in the
original
text,
Hilbert indicates
a
note that he has
appended
at the foot
of
the
page:
"Wir müssten
uns
auf
die deutschen Prof.
beschränken,
da
uns
diese allein
genau
bekannt
sind
und auch
am
meisten
angehen.
Die andern Völker müssen ihre schwarze Wäsche selbst waschen."
[5]The
names
of
the other
recipients
of
Doc. 521
are given
in Doc. 522.
[6]At
the
beginning
of
the
year,
in
a speech
to
the Volksbund für Freiheit und
Vaterland,
Ernst
Troeltsch had called for
a policy
of
reliance
on
economic
means,
rather
than
on occupation
and
annexation
(see
Doc.
455, note 3).
Hilbert’s criticism
of
Troeltsch here
may
reflect the latter’s
accep-
tance in the wake
of
the
punitive treaty
of
Brest-Litovsk in March
of
the need for
a
realistic assertion
of
Germany’s
economic interests in Russia. Troeltsch
preferred
annexations,
aiming
at
indirect
eco-
nomic domination
of
Eastern
Europe by Germany
to the method
of
military occupation adopted by
hardliners. On the difference
of
opinion
between
realists,
as
Troeltsch describes
himself in
the
following
document,
and the
military, see
Berghahn 1987,
p.
55.
[7]Walther
Schücking was a
member
of
the international executive committee
of
the Central
Orga-
nization for
a
Durable Peace.
[8]Alfred
Weber.
[9]Probably
Einstein 1918b
(Vol.
7,
Doc.
2),
1918d
(Vol. 7,
Doc.
3),
and 1918c
(Vol.
7,
Doc.
5).
531.
From Ernst Troeltsch
Berlin-Charlottenburg,
1
V
18.
Hochgeehrter
Herr
Kollege!
Auf
Ihren ersten
u.
mich sehr
bewegenden
Brief
will ich Ihnen
ganz aufrichtig
antworten.[1] Die Sache hat ihre
großen Schwierigkeiten.
Ist sie als Trost
u.
Zusam-
menschluß der
wenigen, vom Kriege
nicht Zertrümmerten
u.
an
die Gemeinsam-
keit des Geistes Glaubenden
gedacht,
verzichtet
sie also
auf
jeden politischen
Ein-
griff
u.
Einfluß,
so
ist sie
möglich.
Der
Krieg
ist über die Dimensionen
sonstiger
Kriege hinausgewachsen u.
bedroht die
europäische
Kultur in
der
Wurzel.
Jeder,
der sein höchstes Vaterland im Geiste
hat,
wird dieses Vaterland
zu behaupten u.
zu
bekennen
berechtigt
u.
geneigt
sein. Aber
man
muß dann
wissen,
daß
es
ein
pla-
tonisches Bekenntnis ist
und
an
den
Dingen
nichts ändert. Diese sind im
Lauf
und
durch Vernunft nicht mehr
zu
hemmen
u.
zu bewältigen.
Es
kommt
für
uns
Deut-
sche,
wie die
Dinge jetzt geworden
sind,
wirklich darauf
an,
nicht
von
den
Angel-
sachsen einfach
erdrückt
zu
werden und alles
zu
tun, was
uns vor
dieser schweren
Gefahr
errettet.[2]
Ein
Appell an
die Vernunft
rettet
uns
nicht,
denn diese ist überall
ohnmächtig;
wir müssen die Sache leider
auskämpfen,
dem Unheil den
Lauf
lassen
u.
innerhalb der
ungeheuren
Gefahren die
eigene
Haut retten. Denn ich sehe den
Krieg
immer noch als
für
uns
höchst
gefährlich an.
Ein
Bekenntnis,
wenn
es
mir
möglich
wäre,
müßte diese beiden Gedanken
aus-
sprechen.
Ich zweifle
nun aber,
ob das Ihrer
Absicht
u.
dem Zwecke
entspricht.
Auch zweifle
ich,
ob Sie
aus
dem
Lager unserer
Feinde
jemand gewinnen
können.
Dann aber ist mir die
Wirkung
des Planes
fraglich
Ich habe mich
ja so
entschieden
u. häufig ausgesprochen,
seiner
Zeit
in einem Artikel der
Frankfurter
Zeitung
mich
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