804 DOCUMENT 565 JUNE 1918
Ich weiss
wohl,
dass
Weyl
dies nicht anerkennt. Er würde
sagen,
Uhren und
Massstäbe müssten
erst
als
Lösungen
auftreten;
im Fundament
der
Theorie kom-
men
sie nicht
vor.[7]
Aber ich finde: Wenn das mit einer Uhr
(bezw.
einem Mass-
stab) gemessene
ds ein
von
der
Vorgeschichte,
dem Bau und dem Material der
Uhr
Unabhängiges ist,
so muss
diese Invariante als solche auch in die Theorie eine
ganz
fundamentale Rolle
spielen.
Wenn aber die Art des wirklichen
Naturgeschehens
nicht
so
wäre,
so gäbe es
keine
Spektrallinien
und
keine wohldefinierten chemi-
schen Elemente.
Ferner
gibt es
bei
Weyl
eine Weltlinie
bevorzugter
Art,
die
geodätische.
Ande-
rerseits
gibt es
in
der
Natur eine Art
bevorzugter
Weltlinien,
die Wurflinien elek-
trisch
ungeladener
Massenpunkte.
Es ist kaum anders
denkbar,
als dass beide
identisch sind. In die
Gleichung
dieser
geodätischen
Linie
gehen
nun
die
Qi
als be-
wegende
Kräfte
ein,
und
zwar
in
einer
sehr dubiosen
Weise.[8]
Sie
können
das
selbst
überlegen.
Alles in allem: ich bin fest davon
durchdrungen
dass diese Theorie der Wirklich-
keit nicht
entspricht.
Auch scheint
es
mir formal
unbefriedigend,
dass
der
Winkel
als
verschiebungsinvariant
betrachtet
wird,
nicht aber das
Längenelement.-[9]
Es hat mich sehr
gefreut,
dass Sie nicht mehr
so
militärisch
gesinnt
sind.[10]
Hof-
fentlich werden Sie in Ihrem
Beruf
gut
vorwärts kommen. Ich
glaube es
bei Ihrer
ausgesprochenen Begabung
und Ihrer Liebe
zur
Sache.
Seien Sie herzlich
gegrüsst
von
Ihrem
Einstein.
Jedenfalls bin ich mit
Weyl überzeugt,
dass Gravitation und
Elektrizität
zu
einem
Einheitlichen sich verbinden lassen
müssen,
nur glaube
ich,
dass die
richtige
Ver-
bindung
noch nicht
gefunden ist.[11]
ALSX
(SzZE
Bibliothek,
Hs.
304:1230). [9 076].
[1]Dated
by
the references
to
topics
raised
in the
preceding
document.
[2]See
the
preceding
document.
[3]Max Abraham;
see
Abraham
1909. See also Einstein
to
Jakob
Laub, 10
August
1911
(Vol. 5,
Doc.
275),
for
Einstein’s
comments
and
Vol. 2,
the editorial
note,
"Einstein and Laub
on
the Electro-
dynamics
of
Moving
Media,"
pp.
503-507, for
more on
Einstein’s
joint
work with Jakob Laub.
[4]Hermann
Minkowski;
see
Minkowski 1908.
[5]In
the
preceding
document,
Dällenbach
had
expressed
his admiration for Hermann
Weyl’s
the-
ory.
Most
of
the criticism Einstein offers below
can
also be found in Docs.
507 and 512, and in
Einstein 1918h
(Vol.
7,
Doc.
8).
[6]In
the
equation
below,
dsv
should be
dxv.
With the additional
assumption that,
at least infini-
tesimally,
rods
directly
measure
the
length
of
space-like
line
segments,
Weyl’s theory predicts
that the
length
of
such
a
rod
continually changes along
its worldline
by a
factor
1
+ dtp,
with
dQ
=
Qvdxv,
where
pv
is the
electromagnetic
four-vector
potential
(see
Doc.
472, note 3,
for
more details).
[7]This
is the
core
of
Weyl’s reply
to
Einstein’s criticism in
Weyl
1918b,
pp.
478-480.
For
a sum-
mary
of
Weyl’s
note,
see
Doc.
526, note
1.
[8]In early July,
Einstein
reported
this
new counterargument
to
Weyl directly (see
Doc.
579).
Previous Page Next Page