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DOCUMENT 575 JUNE 1918
genheiten
unserer
physikalischen
Gesellschaft
in
Ihre Hände
(für
die
8
Wochen
meiner Abwesenheit.[1]
Auf
den
Brief
der chemischen Gesellschaft habe
ich
noch nicht
geantwortet.
Auch bin ich nicht
sicher,
ob
von
den
beiden
andern
anliegenden Mitteilungen
schon Notiz
genommen
ist.
Es
grusst
Sie herzlich Ihr
ergebener
A. Einstein.
ALSX.
[21
470].
Einstein's
telephone
number
at
Haberlandstr.-“Nollendorf
2807”-is
added at the
foot
of
the document in another hand. This document
was presented
in
Vol. 5
as
Doc. 410
under
the
year
incorrectly
ascribed
to
it in
a Stargardt
auction
catalogue
(1912)
and
to
a recipient incorrectly
assumed
by
the editors
to
be Anton
Lampa.
[1]While
Einstein
vacationed
at
the Baltic seashore,
Scheel,
as Secretary
of
the
Deutsche
Physika-
lische
Gesellschaft,
was
to
assume some
of
Einstein’s
responsibilities as a
member
of the
advisory
committee
of
that
society.
575.
To
Max Born
[Ahrenshoop,
after
29 June
1918][1]
Lieber
Born!
Es ist sehr lieb
von
Ihnen,
daß Sie sich Nordströms annehmen. Sie schreiben ein-
fach dem
Generalstab,
dass N. bereits die Hinreise
zugebilligt
bekommen
hat,
auf
Fürsprache
von
Haber. Dann wird ihm die Rückreise wohl
glatt bewilligt.
Er
muss
Anfang August
zurück,
wie ich Ihnen schon
schrieb.[2]
Hier ist
es
wundervoll,
kein
Telephon,
keine
Verpflichtung,
absolute Ruhe. Ich
kann
es gar
nicht mehr
begreifen,
wie
man es
in der
grossen
Stadt aushält. Das Wet-
ter
ist
nun
auch wundervoll. Ich
liege
am
Gestade wie ein
Krokodil,
lasse mich
von
der
Sonne
braten,
sehe nie eine
Zeitung
und
pfeife
auf
die
sogenannte
Welt.
Was Sie mir
von
der
Trägheit
im
Krystallgitter
erzählen,
ist sehr
befriedigend.
Es kann sich aber wohl
nur um
die
elektrische
Energie
handeln,
da
ja
die
potentielle
Energie
der
übrigen angenommenen
Kräfte
nach den Grundannahmen
der
Mecha-
nik nicht in die
Trägheit eingeht.
Ich freue mich sehr
auf
Ihre
Darstellung
der
Sa-
che.[3]
Ich lese hier
unter
anderm Kants
Prolgomena
und
fange an
die
ungeheure sug-
gestive
Wirkung zu begreifen,
die
von
diesem Kerl
ausgegangen
ist und
immer
noch
ausgeht.
Wenn
man
ihm
nur
die Existenz
synthetischer
Urteile
a priori zugibt,
ist
man
schon
gefangen.[4]
Das
"a priori"
muss
ich
in
"konventionell"
abschwä-
chen,
um
nicht
widersprechen zu
müssen,
aber
auch
dann
passt es
nicht in den Ein-
zelheiten. Immerhin ist
es
sehr hübsch
zu
lesen,
wenn
auch nicht
so
schön wie sein
Vorgänger
Hume,
der auch bedeutend mehr
gesunden
Instinkt
hatte.[5]
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