DOCUMENT 626 SEPTEMBER 1918
893
[2]In
addition to the
crumbling
Western
Front,
the Germans
were
faced with the
rout
in Palestine
of
their former
allies,
the
Turks,
and the withdrawal
of
the
Bulgarians
from hostilities.
Another
signal
of
the
nearing
end
was
the
collapse
of
the
government
of
chancellor
Georg
Count
von Hertling
(1843-
1919)
on
27
September.
626.
To
Hermann
Weyl
Berlin 27. IX.
18.
Lieber
Kollege!
Gerade
war
ich mit
Ihrer
neuen
Arbeit[1]
beschäftigt,
als
Ihr
Brief[2]
kam. Es ist
ein
unbeschreibliches
Vergnügen
für
mich,
Ihre fein durchdachten Sachen
zu
lesen.
Die
Einteilung
in
die drei
gedanklichen
Motive wirkt sehr klärend.[3]
Allerdings
wirkt der
Witz
von
der
Preisgabe
der
Kongruenz
unter
Beibehaltung
der Aehnlich-
keit nicht
so
natürlich auf
mich.[4]
Wie ich
über
das Verhältnis
zur
Realität
denke,
wissen Sie
ja; es
hat sich nichts dran
geändert.[5]
Ich
weiss,
wie viel leichter
es
ist,
Menschen
zu überzeugen,
als Wahrheit
zu
finden,
besonders
für
einen,
der
ein
so
unerhörter Meister
der
Darstellung
ist wie Sie. Schliesslich
aber
liegt
mir die Über-
hebung fern;
ich kann
hier
irren,
wie ich schon
unzählige
Male
geirrt
habe. In ein
paar
Jahren wird
es
offenkundig
sein, wessen
Auge
klarer
gesehen
hat. Und ich
weiss
genau,
dass
jeder von
uns
kein anderes Ziel hat als wahr
zu
sehen.
Von
dem,
was
Sie
mir
schrieben,
hat
es
sehr
auf
mich
gewirkt,
dass die Statik
herauskommt,
und
zwar
mit einem
À,
über
das
man
noch
verfügen
kann,
auch dass
eine
Energiegleichung
EdEki/dXk
=
0 herauskommt.[6] Dies
sagt
mir
in der That
mehr,
als die
Ergebnisse, von
denen ich
bisher
wusste. Ich freue mich
darauf,
bis
ich dies
genauer
werde studieren können. Der
Ausdruck
Rg^vdx^dxv
für die
ge-
messene
Länge[7]
ist
aber,
wenn man
für
R
die
Krümmungsinvariante
nimmt,
nach
meiner
Meinung keineswegs akzeptabel,
weil
R
sehr
abhängig
ist
von
der materi-
ellen Dichte. Eine
ganz
kleine
Aenderung
des
Messweges
würde das
Integral
der
Quadratwurzel
dieser Grösse sehr stark beeinflussen.[8]
Ferner
ist
es zwar richtig,
dass Sie
nirgends
behauptet haben,
dass Ihre
geodätische
Linie die Bahn eines
un-
geladenen
materiellen Punktes
sei,[9]
aber
dies
erscheint mir
ohne besonderen Be-
weis
notwendig.
Denn der in der
Realität
einzigen bevorzugten
Weltlinienart
muss
wohl die in der Theorie
bevorzugte
Linienart
entsprechen;
ich
wenigstens
kann mir
keine andere
Zuordnung
denken. Wäre dies
aber
so,
dann kommt
man
mit
Ihrer
Theorie
folgendermassen
in
Widerspruch
mit dem
Energieprinzip.
Das
Vektorpo-
tential
(p1p2P3
würde als
bewegende
Kraft
auf
einen ruhenden Punkt
wirken;
ein
permaneter Magnet
erzeugt
geschlossene
Linien
dx1:dx2:dx3
= tp1:cp2:p3.[10]
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