DOCUMENT 629 SEPTEMBER 1918 901
aber durch ein ähnliches ersetzen. Zwei ruhend betrachtet
gleich lange
Stäbe haben
an
ihren Enden
rechtwinklig
absteigende
Arme,
die
um
die Stabachsen
drehbar
sind. In der Mitte
jeder
Stange
ist der
Druckknopf
einer
Signaleinrichtung von
der
aus
die beiden Arme
so gedreht
werden
können,
dass
vom
Stabe
aus
beurteilt
beide
Arme
gleichzeitig gedreht
werden können. Dann tritt das Paradoxon
auf,
dass
"im
Moment der
Begegnung"
jeder
Stab mit seinen Armen
zur
Evidenz
zeigen
kann,
dass
er
länger
ist wie
der
andere.
Das
Paradoxe
verschwindet
sofort,
wenn man
be-
denkt,
dass die
Bewegungen
der beiden Arme eines
Stabes-vom
andern Stab
aus
beurteilt-nicht
gleichzeitig
sind.
Es
grusst
Sie
herzlich
Ihr
Einstein.
ALS
(AVVGdA,
Adler-Archiv,
Mappe 110-7/A.E.).
[6
026].
Einstein has added the
following
note in
the left
margin
of
the
first page
in the
original
text:
"Das
Manuskript
behalte ich
einstweilen,
damit
Sie sich wieder
darauf
beziehen können."
[1]Doc.
620.
[2]Sec.
39
in
Adler 1920. See Doc.
620, note 6,
for
more
on
this section.
[3]The
reference is to
p.
220
of
Adler 1920. Adler’s
E'
corresponds
to
Einstein’s
x'
on p.
898
of
his derivation
of
the
Lorentz
transformation in Einstein
1905r(Vol.
2,
Doc.
23).
[4]Alfred Bucherer
(1863-1927)
was
Professor of
Physics
at
the
University
of
Bonn. In
Bucherer
1904,
an
electron model is
proposed
in which
a moving
electron
contracts
by a
factor
ß2/3
in the
direction
of
motion and
expands by a
factor
ß1/3 perpendicular
to the direction
of
motion,
thereby
retaining
its volume
at
rest. These
changes
in dimension
correspond
to
l
=
ß-1/3.
[5]See Miller
1981
for
discussion
of
the
experiments on
the
velocity dependence
of
the electron
mass
in various models
of
the
electron, including
Bucherer’s. See also Einstein’s
correspondence
with
Bucherer
in
Vol.
5.
[6]Otto Berg
and
Joseph
Petzoldt.
See
Berg
1910
and
Petzoldt 1914
for
their
critique
of the
clock
paradox.
See also Doc.
5
for
Einstein’s
comments to
Petzoldt.
[7]See
Doc.
594,
note
27,
for
a
description
of
Adler’s
galvanometric
method for
comparing
lengths.
629. To
Friedrich
Adler
[Berlin,
30
September 1918][1]
Lieber
Freund!
Der Redaktor der
"Naturwissenschaften"[2] plagt
mich
aus
Manuskriptmangel,
ich
solle
ihm
was zu
drucken
geben
für
seine Zeitschrift. Ich habe
nun
im
Sinn,
ei-
nen
Artikel über Paradoxa der Relativitätstheorie in
Dialogform
zu
schreiben.[3] Ei-
nem
der Paradoxa haben Sie mit Ihrem
Beispiel
von
den mit Kontakten versehenen
Stäben eine besonders
suggestive
Form
gegeben;[4]
darf
ich
von
demselben Ge-
brauch
machen,
indem ich
auf
Ihre in
nächster Zeit
erscheinende
Arbeit[5]
hinwei-
se?
Hoffentlich haben Sie meinen
Brief
erhalten,
der
gestern
abging.[6]
Mit besten
Grüssen Ihr
Einstein.
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