596 DOCUMENT 427 JANUARY 1918
authority on arc
measurement
and
triangulation.
Nominated
by
the
Academy
as
first alternate
for
the
post
of
director
(see
Gustav Roethe
et
al.
to
Minister der
geistlichen
und
Unterrichts-Angelegenheiten
[Friedrich Schmidt(-Ott)],
20 December 1917,
GyBSa,
I. HA,
Rep.
76
Vc,
Sekt.
1,
Tit.
11,
Teil
2,
Nr.
5h, Vol. 5 (M)),
Krüger
is the
"pure
geodete" referred
to
in
note
6.
427. From Wilhelm Schweydar
Potsdam,
Leipzigerstr.
21
den 4.
Januar
1918
Lieber Herr
Einstein!
Die
Hauptaufgabe
des Geodät.
Inst.[1]
ist die
Bestimmung
der Niveauflächen der
Schwerkraft der
Erde,
ein
Problem,
das sich
von
der
Frage
nach der Konstitution
der
Erde nicht trennen
lässt. Im
Zusammenhang
hiermit steht das Studium
der
zeit-
licher
Änderung
der Gestalt
der
Niveauflächen,
wie sie durch die
Schwankungen
der Rotationsaxe und
die elastische
Nachgiebigkeit
der Erde
gegen
deformierende
Kräfte
bedingt
wird. Das
grösste
Unternehmen der Internationalen
Erdmessung
seit 1900
besteht
in der
Erforschung
der Variation der
geogr.
Breiten und den
Schwankungen
der Erdaxe. Die moderne Geodäsie lässt sich
nicht mehr
gegen
die
Geophysik abgrenzen
sowohl in
theoretischer
wie
methodischer
Beziehung
und
ist
wohl
hauptsächlich
nach
geophysikalischer
Richtung
hin
entwickelungsfahig.
Nach dieser
Richtung bewegen
sich
auch die Fortschritte und
Probleme
der
Geodäsie seit
langer
Zeit und
man
kann das Geodät.
Inst.
ebensogut
als
ein
geo-
physikalisches
Institut bezeichnen.
Für
die
Leitung
des Instituts wäre eine Persönlichkeit
wünschenswert, die,
mit
reichem
mathematisch-physikalischem
Rüstzeug ausgestattet, grosse
Interessen
fur
die
Erdphysik
und die sich anschliessenden
Fragen
geodätischer
und
astrono-
mischer Natur besitzt. Wiechert würde sehr
geeignet
und
infolge
seines Namens
auch im Auslande als Leiter des mit dem Institut verbundenen Zentralbureaus der
Intern.
Erdmessung genehm
sein.[2]
Er hat durch seine berühmt
gewordene
Arbeit
"Über die
Massenverteilung
im Innern der
Erde"
(Göttinger Nachrichten)[3]
einen
bedeutsamen
Fortschritt in der Theorie der
Erdfigur
und der
Beurteilung
des Innern
der
Erde
erzielt,
der für viele
geophysikalische
und
geodätische Fragen
befruch-
tend
war.
Er ist
es
auch
gewesen,
der
zuerst
mit
Erfolg
die
Wege zur Ausnutzung
der
Erdbebenbeobachtungen
für die Erkenntnis der Konstitution
der
Erde
gewiesen
hat.[4]
Bei seiner
mathem.-phys. Begabung
ist
vor
allem
von
ihm
zu
erhoffen,
dass
er
die
Aufgaben
des Instituts
in theoretischer
Beziehung
sehr fördern und den Mit-
arbeitern des Instituts
anregend
und beratend
zur
Seite stehen wird. Durch seine
Vorlesungen
über Geodäsie
an
der Universität in
Göttingen
steht
er
auch den reinen
Vermessungsaufgaben
nicht
fern;
eine
Reihe
von Vorträgen
über Geodäsie sind
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