DOCUMENT 438 JANUARY 1918
609
Die Notiz
von
De
Donder
ist scandalös oberflächlich. Es wundert
mich,
dass
Lorentz
darauf
hereingefallen
ist,
bezw.
es
angenommen
hat ohne
genauere
Über-
legung.[5]
Der
Fehler des
Gedankenganges
ist wie Sie selbst in Ihrem Briefe
anga-
ben, der,
dass
aus (15)
nicht
(16)
folgt.
(15)
ist
keine Identität, sondern eine Bedin-
gungsgleichung.
Der
Schluss
ist
etwa
so.
Behauptung:
Es
gibt
in
der
Ebene keinen Kreis.
Beweis
Die
Kreisgleichung
x2
+
y2
=
R2
ist in sich
widerspruchsvoll;
denn da die rechte Seite
von x unabhängig
ist,
müsste
es
auch die linke sein. Die
Gleichung
ist also unstatthaft!
Der
Unsinn C
=
0
spukt
schon in einer früheren Arbeit De Donders.
Der
Fak-
tor
1/4
in
(1)
hängt
übrigens
eng
damit zusammen.[6] In Wahrheit sollte
1/2
stehen.
Kurz, es
handelt
sich
um
einen
richtigen
Konfusionsrat.
An
wen
soll ich
wegen
des Instrumentes
schreiben?
Ich thue
es
sogleich, wenn
ich die Adresse habe. Ich sende Ihnen mit besten Grüssen Ihr Referat sowie die fa-
mose
Notiz
von
De Donders
zurück.
Ihr
A. Einstein.
Ich will
sehen,
dass wir
Donnerstag
Ihren
Vertrag zum
Beschluss erheben.[7] Ich
glaube,
Sie sollten in Ihrem Referat
sagen,
dass
die
Gleichungen
des Verfassers
weder
mit meinen
Gleichungen
äquivalent
noch
an
sich
möglich
sind. Denn
man
soll
wissen,
dass Sie De Donders
Fehler
herausgefunden
haben.
Ich habe
mich
ge-
freut,
dass Sie den Witz
herausgefunden
haben.
Ich überliess Lorentz
die Art
und Weise der
Berichtigung.
in
den Amsterd. Aka-
demie-Berichten. Am besten wird
es
sein,
wenn
der Verfasser selbst eine Berichti-
gung
einsendet.[8]
ALS
(NNPM,
MA 4725
(15)).
[11
225.1].
[1]This
letter is dated
on
the
assumption
that it
was
written in advance
of
the
Thursday
before the
meeting
of
the
board of
trustees
on
21
January.
[2]Freundlich
had
been
forced
to
abandon
astronomical
instruments when
a
German
expedition
to
Russia
was
called
off
at
the
outset
of
the
war
(see
Doc.
34).
The instruments
were
left
in the shed
of
the harbormaster of
Feodosiya,
Crimea
(see Bericht,
Erwin Freundlich
to Kgl.
Preuss. Akademie der
Wissenschaften, 7
October
1914,
GyBAW, II-VII,
158,
pp.
19-20),
but
transferred
to
the
Observatory
in Odessa
by
autumn
1915
(see
Erwin
Freundlich to
Direktor
d.
Kgl.
Sternwarte
[Hermann Struve],
14
September
1915
(see GyBAW,
Sternwarte
Babelsberg, Vol. 200,
p.
[3]).
[3]Einstein had
been
elected
a
member of
the Great Council
of
the Central
Organization
for
a
Durable
Peace,
an
offshoot
of
the Dutch Anti-War
Council,
in autumn 1915
(see
Doc.
152).
[4]Earlier
in the
month,
the
Director of
the
Astrophysical Observatory
in
Potsdam,
Gustav
Müller,
had offered Freundlich
qualified cooperation (see
Doc.
434).
[5]The
paper
is De
Donder
1917b,
which had been
communicated
to
the
Amsterdam
Academy
by
Lorentz. See Doc.
413
for
more on
the
paper
and Einstein’s comments
on
it to Lorentz.
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