DOCUMENT 460 FEBRUARY 1918 639
Dass dies die
Bedeutung von p
und R
gemäss
meinen Arbeiten
ist,
ersehen Sie
leicht
aus
meinen
Betrachtungen.
Der
springende
Punkt
ist,
dass R
nicht
als
"Ko-
ordinatenlänge",
sondern als
"natürlich gemessene"
Länge
aufzufassen,
also eben-
so
wie
p unabhängig
von
der
Koordinatenwahl definiert
ist.-[5]
Was
uns am
meisten
trennt,
ist im letzten Grunde der
Umstand,
dass Sie nicht
auf
dem
Standpunkte
stehen,
den ich als den relativistischen bezeichne: Das
Ver-
halten
(Fortsetzung
des zeitl. Ablaufes der
Zustände)
eines
jeden Naturkörpers
ist
derart,
dass
es
durch seinen
eigenen
Zustand und
den aller
übrigen Körper
eindeu-
tig
bestimmt ist
(der
Satz ist natürlich ohne momentane
Fernwirkung zu interpre-
tieren).
Dabei sind unter
"Naturkörper"
nur
die wahrnehmbaren
Körper unserer
Sinnenwelt
zu
verstehen. Das verschiedene Verhalten
von
S1
und
S2
(in
meiner
Broschüre)[6] muss
darauf
zurückgeführt
werden,
dass der
Bewegungszustand
der
übrigen Körperwelt
relativ
zu
S1
ein anderer ist als relativ
zu S2.
Eine andere Auf-
fassung
ist
nicht
relativistisch.
(Dies
hat schon Mach
ganz
klar
erkannt.)
Wenn Sie
nun
diesen relativistischen
Standpunkt
nicht
teilen,
dann
begreife
ich
nicht
im
Geringsten,
wieso Sie
der
allgemeinen Kovarianz-Forderung irgend
wel-
che
Bedeutung
beimessen.[7]
Entweder
man
macht
ernst mit der
Hypothese,
dass
es
in der
Physik
nur
Relativbewegungen gibt,
d. h.
dass
nur
die
Relativbewegung
im
Naturgesetz
als wirksam
erscheint,
oder
man
führt den absoluten Raum als selb-
ständiges
Glied in
die
Causalkonstruktion
ein;
einen
Kompromissstandpunkt
zwi-
schen diesen beiden
gibt
es
nicht.
Zur
Rechtfertigung
der
"kosmologischen
Betrachtungen"
folgendes.[8]
Auch
mir
ist
es an
sich vollkommen
einerlei,
wie
es
im Unendlichen
zugeht.
Aber ich
muss
wissen,
ob
man
das,
was
ich unter
Relativitäts-Prinzip
verstehe,
durchdenken
kann,
ohne
auf
Widersprüche
zu
stossen.[9]
Dazu ist
notwendig,
dass das Gravita-
tionsfeld vollkommen
bestimmt
sei durch die
Materie,[10] was
aber
für
die
quasi-
Euklidische Welt nicht zutrifft. Diese hat
vielmehr
folgende Eigenschaften.
1)
Die mittlere
(natürlich
gemessene)
Dichte
der
Materie im Inneren
einer
Kugel-
fläche
muss
mit dem Radius
der
Kugelfläche
nach
null hin
abnehmen
(d.
h.
die
Welt ist im Wesentlichen leer und hat einen
Mittelpunkt.)
2)
Ihre
Grenzbedingungen
im Unendlichen sind nicht
kovariant
für
beliebige
Transformationen,
d.
h.
nicht
relativistisch. Die
Trägheitserscheinungen
und die
metrischen
Eigenschaften
des Raum-Zeit-Kontinuums sind im Wesentlichen
durch diese nicht relativistischen
Grenzbedingungen,
nicht durch die
Körper
be-
stimmt.
Diese
Mängel
werden durch die
/-Hypothese
beseitigt.
Nach
ihr
kann
es
keine sin-
gularitätenfreie
guv-Welt
ohne Materie
geben.[11]
Die
guv
scheinen
vielmehr
ganz
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