D O C U M E N T 7 3 J U L Y 1 9 1 9 1 0 7
[3]Einstein left Berlin for Switzerland on 28 June (see Elsa Einstein to Paul Natorp, 4 July 1919,
GyMarU, MS 831: 695).
[4]Einstein originally intended to accompany his terminally ill mother, Pauline, back to Berlin (see
Doc. 39).
[5]Einstein arranged his teaching schedule to visit his mother in the middle of each week (see
Doc. 70).
[6]The Zurich Physics Society.
[7]Alexander Moszkowski (1851–1934) was chief editor of the weekly satirical magazine Lustige
Blätter and had published Moszkowski 1917, which included a chapter devoted to relativity.
[8]For reports on the strikes of the railway and transport workers, see, e.g., “Berlin ohne Kohlen.
Die Folgen des Eisenbahner-Streiks,” Vossische Zeitung, 1 July 1919, Morning Edition.
[9]Einstein noted an improvement in his health while still in Berlin (see Doc. 60).
73. From Max Planck
Grunewald, 20. Juli 1919.
Lieber Hr. Kollege!
Erschrecken Sie bitte nicht, wenn ich in Ihre Ferienruhe (die hoffentlich wirklich
eine ist) mit einem Brief aus dem unruhigen Berlin hereinplatze; Sie brauchen mir
auch garnicht darauf zu antworten. Nur muß ich, um mein Gewissen zu entlasten,
Ihnen mitteilen, daß ich, ohne von Ihnen autorisirt zu sein, in Ihrem Namen eine
Amtshandlung vorgenommen habe, wofür ich nachträglich um Entlastung bitten
muß. Das kam so. Das Schmerzenskind Freundlich brauchte Geld, und zwar drin-
gend, erstens 300 M. für sein Mikrophotometer, und dann zweitens eine Teue-
rungszulage zu seinem Gehalt. Er schickte sein Gesuch an den Vorsitzenden des
Kuratoriums, Hrn v.
Siemens.[1]
Dieser aber erklärte, er könne das Geld nicht flüs-
sig machen, das sei Sache des Direktoriums. Im Uebrigen sei er im voraus mit al-
lem einverstanden. So habe ich dann einstweilen auf eigene Verantwortung im Na-
men des Direktoriums die Auszahlung von 300 M. für das Instrument und weiteren
300 M. als Teuerungszulage
verfügt[2]
(hoffentlich zahlt die Kasse das auch aus)
und bitte Sie nur, nach Ihrer Rückkehr diese Sache nachträglich sanktioniren zu
wollen.[3]
Daß ich heute an Sie schreiben muß, hat aber noch einen anderen, viel tieferen
und viel wichtigeren Grund. Es geht hier nämlich das Gerücht, von dem ich nicht
weiß, ob etwas daran ist, man mache gegenwärtig in Zürich wieder ernsthafte An-
strengungen, Sie dort dauernd
festzuhalten.[4]
Wie mir dabei zu Mute ist, können
Sie Sich denken. Doch halte ich an dem Glauben fest, dass Sie Sich nicht binden
werden, bevor Sie mit Ihren hiesigen Freunden Fühlung genommen haben.
Schließlich ist ja ein jeder Herr seines Schicksals, und es liegt mir ferne, einen egoi-
stischen Druck auf Sie ausüben zu wollen. Aber eins möchte ich doch betonen, weil
das auch vielleicht wesentlich in Betracht kommt: An wirtschaftlichen Fragen darf
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