2 3 2 D O C U M E N T S 1 6 4 , 1 6 5 N O V E M B E R 1 9 1 9
164. From Hendrik A. Lorentz
Leiden, [14 November 1919]
in royal und astronomical society bestaetigung auch von
abstandsgesetz[1]
lorentz
Tgm (NeLR, Arch. 55). [16 492]. The telegram is addressed “prof einstein haberlandstr 5 berlin,” and
postmarked “Berlin W 30 14.11.19.
1250
N[achmittags].” At the bottom of the document is a printed
tag with the remark, “Mit der Post befördert wegen Unterbrechung der telegraphischen Verbindun-
gen.”
[1]Final results of the British eclipse expeditions to Sobral in Brazil and the island of Principe off
West Africa were announced at a joint meeting of the Royal Society and the Royal Astronomical
Society, held on 6 November in Burlington House, London, seat of the Royal Society. At the meeting,
tables of data were presented with the observed and calculated deflections of stars at different appar-
ent distances from the center of the Sun’s disk. Einstein’s theory states that deflection is inversely pro-
portional to the apparent distance, and the values found were claimed to follow this rule.
In a previous letter, Lorentz had reported on an attempt at an alternative explanation of the ob-
served light deflection and its dependence on the radial distance from the center (see Doc. 127). For
an account of the meeting, see Report 1919; for further discussion of the eclipse expeditions and their
results, see the Introduction, sec. III.
165. To Hendrik A. Lorentz
[Berlin,] 15. XI. 19.
Hoch verehrter Herr Lorentz!
Ihr Telegramm hat mich wieder tief gefreut, trotzdem ich über den Inhalt bereits
unterrichtet
war.[1]
Denn es ist ein Beweis Ihrer Zuneigung, die mir mehr ist als alle
experimentellen Bestätigungen der Welt. Der Tag, den ich in Haarlem mit Ihnen
verbringen durfte, ist einer der schönsten meines
Lebens.[2]
Sie werden es selbst
fühlen, dass meine Liebe und Verehrung für Sie eine tiefe ist.
Herrn van Beck en Donc habe ich
geschrieben.[3]
Hoffentlich wird die Unge-
schicklichkeit meiner Genossen kein weiteres Unheil stiften. Ihre Mitteilung über
das Ergebnis der Rechnung über die suspendierten Kugeln hat mich sehr über-
rascht; es ist eine paradoxe
Angelegenheit.[4]
Meine Stellung zur Aetherfrage wer-
de ich ausführlich darlegen, sobald sich mir dazu Gelegenheit bietet. Es wäre rich-
tiger gewesen, wenn ich in meinen früheren Publikationen mich darauf beschränkt
hätte, die Nichtrealität der Aethergeschwindigkeit zu betonen, statt die Nicht-Exi-
stenz des Aethers überhaupt zu vertreten. Denn ich sehe ein, dass man mit dem
Worte Aether nichts anderes sagt, als dass der Raum als Träger physikalischer Qua-
litäten aufgefasst werden muss.
Previous Page Next Page