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frieden sein, wenn Sie jährlich ein oder zwei Mal für einige Wochen nach Leiden
kommen, und wie Sie Ihre Wirksamkeit einrichten wollen, das würden wir Ihnen
völlig überlassen. Dies gilt speziell auch von der Frage, inwiefern Sie „Vorlesun-
gen“ oder „Vorträge“ würden halten
wollen.[5]
Ich muss besonders betonen, dass nicht im entferntesten daran gedacht wird,
dass Sie sich von Berlin einigermassen los zu sagen hätten. Die Berliner Kollegen
werden es ohne Zweifel verstehen, dass wir Sie von Zeit zu Zeit gern hier haben
und dass z. [B.] Kamerlingh Onnes grossen Wert darauf legen würde, die in seinem
kryogenen Laboratorium behandelten Fragen mit Ihnen zu
besprechen.[6]
Von Eh-
renfest brauche ich nichts zu sagen; er hat Ihnen ja schon
geschrieben.[7]
Was fer-
ner mich betrifft, so würden Sie mir mit einer zustimmenden Antwort eine sehr
grosse Freude bereiten; es wäre das Schönste, was ich mir für die Physik in diesem
Lande denken kann.
Mit herzlichen Grüssen treulich Ihr
H. A. Lorentz
ALS (NeLR, Arch. 55). [16 496]. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of
the document.
[1]Einstein visited the Netherlands from 18 October until 2 November.
[2]Johannes P. Kuenen was the dean of the Faculty of Mathematics and Physics at the University
of Leyden.
[3]On the University Council, see Doc. 175, note 10. The executive committee consisted of W.
Nole, Cornelis van Vollenhoven, Petrus J. Blok, Jan C. Kluyver, and W. Brede Kristensen (see Jaar-
boek 1920, p. 57).
[4]For additional details on the appointment, see Doc. 203. At the time, the maximum annual salary
for a Dutch university professor was 7,500 guilders (see Docs. 98 and 101).
[5]At this point in the original text Lorentz indicates a note he has appended at the foot of the page:
“Nur wäre das erste Mal eine Antrittsrede, wenn auch nicht absolut notwendig, so doch erwünscht.
Den dazu nötigen Talar würden wir Ihnen schon herbeischaffen.”
[6]Heike Kamerlingh Onnes’s laboratory was world famous for its low-temperature research.
[7]Doc. 203.
230. From Carl Seelig[1]
Zürich Sternenstrasse 18. am 21. Dezember 1919
Mein sehr verehrter Herr Professor,
Ich habe durch die Zeitungen mit herzlicher Freude erfahren, dass Sie der „Clar-
té“-Bewegung nahe stehen und da ich selbst als Freund Barbusse’s eines der ersten
Mitglieder dieser Vereinigung und namentlich in der Schweiz dafür tätig bin, er-
laube ich mir, Sie mit einer grossen Bitte zu
belästigen:[2]
ich bin Herausgeber einer zuerst in beschränkter Zahl erscheinenden Sammlung
„Die zwölf Bücher“, welche unter Mitarbeit der hervorragendsten internationalen
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