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Onnes wäre es von hohem Wert, die Untersuchungen im kryogenen Laboratorium
mit Ihnen zu besprechen.
———
Obgleich wir noch einige Wochen vom 8 Februar entfernt sind, wäre es dem Se-
kretär des
Universitätsrates[9]
doch lieb, jetzt Ihren Bescheid zu wissen. Als er mir
das am
10ten
d. M. schrieb, habe ich Ihnen sofort telegraphiert, und zwar dringend,
mit Antwort bezahlt, ebenfalls dringend. Da ich noch nichts von Ihnen hörte (wohl
in Folge der starken in diesen Tagen bestehenden Verkehrsstörungen) versuche ich
es noch einmal auf diesem Wege, Sie zu erreichen.
Mit herzlichen Grüssen treulich Ihr
H. A. Lorentz
ALS (NeLR, Arch. 55). [16 500].
[1]Lorentz first inquired about Einstein’s willingness to accept such a position almost four weeks
earlier (see Doc. 229). Even though Einstein immediately responded to the telegram of 10 January
mentioned in the last paragraph of the present letter, and sent Doc. 256 on 12 January (see the next
letter, Doc. 265), apparently neither had reached Lorentz by the date of the present letter.
[2]For the authority of the University Council, see Doc. 175, note 10.
[3]A list of the members of the executive committee is provided in Doc. 229, note 3.
[4]The University of Leyden was founded 8 February 1575.
[5]Doc. 175.
[6]Einstein was reluctant to abandon Berlin; see Doc. 103.
[7]At this point in the text Lorentz adds the following footnote: “Es ist uns darum zu tun, die Anre-
gung, die Sie uns bei Ihren früheren Besuchen gegeben haben, wieder zu geniessen.”
[8]Heike Kamerlingh Onnes; Johannes P. Kuenen.
[9]Cornelis van Vollenhoven.
265. To Hendrik A. Lorentz
[Berlin,] 19. I. 20
Hoch verehrter und lieber Kollege!
Ihr neuer Brief ist für mich eine schreckliche Beschämung. Meine Schuld ist es,
dass ich Ihren ersten Brief nicht gleich
beantwortete.[1]
Ich hatte einige Tage vor
Ihrem Telegramm geschrieben und die Telegrammantwort ohne auch nur eine
Stunde Aufschub
beantwortet.[2]
Nun versuche ich es wieder mit einem Briefe.
Ihr Angebot nehme ich mit dem Gefühl tiefer Dankbarkeit an, um die Freude zu
haben, durch regelmässigen Aufenthalt in Holland das wohlthuende Band der
Freundschaft frisch zu erhalten, das mich mit den dortigen Fachgenossen und
hauptsächlich mit Ihnen verbindet. Die Begründung Ihres schönen Anerbietens
empfinde ich allerdings mit Beschämung. Ich weiss zwar, dass mir ein gütiges Ge-
schick vergönnt hat, nach heissem Bemühen vieler Jahre ein paar schöne Gedanken
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