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[1]For Meyer’s proposal, see Doc. 312. Although previously he had insisted on adhering to the con-
ditions for a Privatvorlesung, Meyer now acceded to a proposal by the student council, which essen-
tially accepted Einstein’s view that the lectures be open to all (see Vol. 7, Doc. 33, note 4).
[2]Apparently Meyer agreed, because Einstein placed a notice in the Berliner Tageblatt, 17 Febru-
ary 1920, Morning Edition, in which he declared that the course would remain a private one for stu-
dents of all faculties. He set two conditions for admission: (1) students who registered for the course
would have reserved seats; (2) students of other faculties and persons possessing an auditor’s card
would be admitted insofar as there were free seats in the hall. Unauthorized persons would not be
admitted. Einstein apparently felt regret about the “many students who had become invalids during
the war who had to stand” (“bei dem dann insbesondere auch viele invalide studentische Kriegsteil-
nehmer stehen mußten”; see Tägliche Rundschau, 15 February 1920, Morning Edition).
316. From Edouard Guillaume
Bern, den 15. Feb. 1920
Lieber Einstein,
Es freut mich sehr festgestellt zu haben, daß Sie trotz der schweren Zeiten Ihren
guten Humor bewahrt
haben.[1]
Sie sollten aber dem Spitzbube die Antwort nicht
allzu leicht
machen![2]
„Der Begriff, sagt Einstein mit vollem Recht, existier[t] für den Physiker erst
dann, wenn die Möglichkeit gegeben ist im konkreten Falle herauszufinden, ob der
Begriff zutrifft oder
nicht.“[3]
Ich werde Sie deshalb bitten mir zu sagen, was Sie
verstehen unter einer von K aus „beurteilten (?) Uhr
(?)“.[4]
10.
Die Aussage hat keinen physikalischen Sinn; sie interessiert dann den Phy-
siker nicht, und Sie dürfen überhaupt daraus auf die Spektrallinien nichts schlies-
sen.
20.
Die Aussage hat einen physikalischen Sinn; dann aber müssen Sie genau prä-
zisieren, was für eine experimentelle Anordnung zu treffen ist, um etwas sehen zu
können.
Noch eine Bemerkung: Daß der Träger einer Uhr in Bezug auf ruht, besagt
gar nicht, daß im Innern und in der Umgebung keine Bewegung in Bezug auf
stattfindet. Denn sonst, wie würde die Uhr gehen? Ohne Bewegung keine Uhr.
Der ebene Lichtwellenzug von welchem Sie in der zweiten Aufgabe reden ent-
stammt sicher einer Lichtquelle. Führen Sie sie explizit ein, so verschwindet der
scheinbare Unterschied zwischen den beiden Fällen, indem Sie als „Uhr“ im ersten
Fall ebenfalls eine Lichtquelle einführen.
Sind Sie noch nicht überzeugt? Gut! Betrachten Sie genau die folgende Glei-
chungssysteme:[5]
K′
K′
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