D O C U M E N T S 3 5 1 , 3 5 2 M A R C H 1 9 2 0 4 7 7
351. From Konrad Haenisch
Berlin, W. 8, den 12. 3.1920.
Hochverehrter Herr Professor!
Ich danke Ihnen herzlichst für Ihre freundliche Zuschrift, die mir angesichts der
scharfen Angriffe von der rechten Seite her ganz besonders wohlgetan
hat.[1]
Vielleicht darf ich die Gelegenheit benutzen, in meiner Eigenschaft als Chef des
preussischen Unterrichtswesens Ihnen meine aufrichtigsten Glückwünsche auszu-
sprechen zu der grossen wissenschaftlichen Entdeckung, die Ihren Namen für im-
mer in das Buch der deutschen Geistesgeschichte und der Geistesgeschichte der
Welt eingetragen
hat.[2]
Wenn ich als Laie mir auch selbstverständlich kein völlig
zutreffendes Bild von der ganzen Tragweite Ihrer Entdeckung machen kann, so war
doch kürzlich Herr Moszkowski so liebenswürdig, eine Stunde daran zu wenden,
um mir wenigstens einen ungefähren Begriff von der ungeheuren Bedeutung Ihrer
Entdeckung zu
geben.[3]
Es würde mir eine besondere Freude sein, wenn Sie, hoch-
verehrter Herr Professor, mir demnächst einmal die Ehre Ihres Besuches geben
wollten. Darf ich dafür—falls Ihre Zeit es erlaubt—nächsten Montag, den 15. vor-
schlagen, und zwar die Zeit zwischen 10 und ½ 11 Uhr vormittags?
Ich sehe Ihrer freundlichen Antwort gern entgegen und bin mit dem Ausdruck
ganz besonderer Hochachtung Ihr
Haenisch
Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung.
TLS. [43 824]. Written on letterhead: “Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung.”
Addressee’s name is typed above salutation: “Herrn Professor Dr. Albert Einstein, Berlin W, Haber-
landstr 5.”
[1]See Doc. 349.
[2]The observation of gravitational light deflection.
[3]Alexander Moszkowski had written for a general audience on general relativity in, e.g., Mosz-
kowski 1917, pp. 209–245, and also more recently in Moszkowski 1919.
352. From Moritz Schlick
Rostock, Orléansstr. 23 13. 3. 20
Verehrtester, lieber Herr Professor,
Allerherzlichsten Dank für Ihre gütigen Zeilen, die ich vor etwa 14 Tagen er-
hielt, und besonders dafür, dass Sie sich meinetwegen nach Zürich gewandt haben.
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