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more on economic and political factors hindering German academics’ access to scholarly publica-
tions, see Vol. 7, Doc. 36, note 1.
[3]Added in Korrodi’s hand.
360. To Hans Albert and Eduard Einstein
[Berlin,] 26. III.
[1920][1]
Lieber Albert und lieber Tete!
Ich freue mich, dass Ihr nun wieder alle drei glücklich beisammen
seid.[2]
War
es hübsch bei Besso, l.
Albert?[3]
Hast Du meinen Freund jetzt besser kennen ge-
lernt? Im Mai gehe ich nach
Holland.[4]
Von dort werde ich Euch 1000 fr. schicken
können, dann wieder im Sommer. Von hier zu schicken ist ausgeschlossen, weil un-
ser Geld im Ausland nichts wert ist (bei uns auch nicht
viel).[5]
Ich suche jetzt einen
Aufenthalt an einem norddeutschen See mit Segelschiff, damit wir Mitte Juli dort-
hin können. Ich lade Euch beide ein, dass wir Eure Sommerferien zusammen zu-
bringen. In die Schweiz kann ich nicht kommen, weil es zu teuer ist. Sprechet mit
Mama über diesen Plan, damit ich Zeit habe, alles richtig zu besorgen. Auch bitte
ich Euch, mir genau zu schreiben, wann die Ferien anfangen und wann sie fertig
sind. Ich würde mich schrecklich freuen, einmal mit Euch allein irgendwo unge-
stört sein zu können. Wir wären den ganzen Tag im Freien. Es wird uns allen dreien
gut thun.
Hier ist es wieder ziemlich toll zugegangen, weiss Gott was noch alles nachkom-
men wird. Eine Woche waren wir ohne Licht, Gas, manchmal auch ohne Wasser.
Die Universität war
geschlossen.[6]
Ich habe eine neue, herrliche Geige mir machen
lassen von einem hiesigen Geigenbauer. Sie tönt wunderschön. Aber ich fürchte,
wir werden an unserem Landaufenthalt kein Klavier haben, und Mama wird wohl
nicht wollen, dass Ihr Euch hier aufhaltet. Aber vielleicht werden wir dort Segel-
schiff und Klavier haben können.
Schreibt mir bald einmal beide von Eurer Schule und von dem was Ihr sonst
treibt. Im Deinem jetzigen Alter, l. Albert kam ich in die Schweiz und sollte schon
auf das Poly kommen. Ich wurde aber erst ein Jahr später zugelassen, nachdem ich
noch ein Jahr in Aarau die Kantonsschule besucht
hatte.[7]
Es grüsst Euch herzlich Euer
Papa.
Beste Grüsse an Mama.
ALS. [75 730].
[1]Year provided by the reference to completion of the new violin in Doc. 204.
[2]Mileva Einstein-Maric; had traveled to her parents in Serbia to discuss the fate of her mentally
ill sister (see Doc. 190, note 2). Eduard had been sent to Aegeri due to his poor health (see Doc. 190,
note 4).
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