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Da ich seit vielen Jahren die Vorlesungen des Langevin am Collège de France
über diesen Gegenstand gehört
habe,[2]
und mich auch anderseits mit naturwissen-
schaftlichen Fragen beschäftigt habe, so glaube dieser schwierigen aber schönen
Aufgabe nicht ganz ungewachsen zu sein. Leider ist es mir infolge des fürchterli-
chen und lang dauernden Krieges nicht möglich gewesen Kenntnis von den Schrif-
ten zu erlangen, die Sie seit 1913 bis zur gegenwärtigen Zeit veröffentlicht ha-
ben.[3]
Die hiesigen Bibliotheken, so sonderbar es scheint, besitzen nichts von
Ihnen.[4]
Ich wäre Ihnen daher sehr dankbar, wenn es Ihnen möglich wäre, mir Ihre Ar-
beiten zuzusenden, und wenn Sie die Güte haben wollten, mir die bedeutenderen
Bücher anzuzeigen, die über Ihre Theorie veröffentlicht worden sind, und die mir
einige Aufklärung verschaffen könnten. Sobald das Manuskript druckbereit ist,
werde ich es Ihnen übersenden, damit Sie es gütigst durchlesen und Ihre Meinung
zurückäußern.
Ich möchte Sie inständigst mir zu sagen, wie es Ihnen geht, wie sich die Frau
Einstein befindet und was Ihre Söhne machen, die jetzt prächtige Jungens sein
müssen. Und wie geht es dem Besso? wo befindet er sich
jetzt?[5]
In herzlichster Dankbarkeit und Freundschaft Ihr
M. Solovine
Meine herzlichsten Grüße an die liebe Frau Einstein und Ihre Söhne.
ALS. [21 112].
[1]Solovine (1875–1958) was an editor at the Revue Philosophique (Paris) until 1919.
[2]Paul Langevin was the first and, for some years, the only French physicist to support the theory
of relativity. Starting in 1910–1911, Langevin lectured at the Collége de France on “The Electronic
Theory of Radiations and the Principle of Relativity” (“La théorie électronique des radiations et le
principe de relativité”). In 1915–16, he lectured on “The Principle of Relativity and the Theories of
Gravitation” (“Le principe de la relativité et les théories de la gravitation”), a course he continued
yearly until 1919 (Bensaude-Vincent 1987, pp. 61–80).
[3]On the occasion of their last visit together in Paris in spring 1913 (see Mileva Einstein-Maric; to
Maurice Solovine, 16–22 March 1913, TAU, Albert Einstein Collection).
[4]For the difficulties involved in the exchange of scientific literature, see Vol. 7, Doc. 36.
[5]Mileva Einstein-Maric; and Hans Albert and Eduard Einstein, and Michele Besso, whom Solo-
vine knew from Bern. Besso was appointed Technical Expert second class at the Swiss Patent Office
in Bern on 23 March (see Schweizerisches Bundesblatt 72, vol. 1, no. 13 [1920]: 667).
373. From Paul Ehrenfest
[Leyden,] 13 IV 1920
Lieber Einstein!
Vielen Dank für Deinen Brief vom 7.
IV.[1]
Ich beeile mich alle Fragen und Be-
merkungen zu beantworten.
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