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schaffung von ausländischer Literatur für mich verwendet sehen möchte, die mir
sonst so gut wie unerreichbar
sei.[4]
Es wird Sie gewiß freuen zu erfahren, wie freu-
dig Herr Br. auf Ihre Anregung eingegangen ist und danach gehandelt hat.
Vor kurzem las ich die Abhandlung von Helge Holst über die „kausale Relativi-
tätsforderung“[5]
—was für ein kümmerliches Geschreibsel! In einem Aufsatz über
Kausalität hatte ich versucht, mich über das gleiche Thema zu äußern; ich will ihn
aber lieber erst schicken, wenn er gedruckt ist (in den
„Naturwissenschaften“),[6]
denn mit Manuskripten sind Sie sicherlich überhäuft. H. Dingler in München hat
ein Buch über die „Grundlagen der Physik“
geschrieben,[7]
in das ich mit einer ge-
wissen Erschütterung hineingesehen habe. Ein früher vielversprechender Geist
scheint hier (durch den Krieg?) völlig zerrüttet zu sein.
Aus Zürich schrieb mir Edgar Meyer, daß Medicus leider gar keine Neigung zei-
ge, von dort wegzugehen, wenn er auch eine endgültige Entscheidung offiziell
noch nicht bekannt gegeben habe.
Schade![8]
Meine Frau und ich laden Sie herzlichst ein, uns im Sommer zu besuchen, wenn
Sie erholungsbedürftig sind. Was für eine Freude wäre es für uns! Meine Familie
läßt Sie bestens grüßen. Mit der Bitte um freundliche Empfehlungen an Ihre Frau
Gemahlin begrüßt Sie Ihr dankbarer
M. Schlick
TLS. [21 573].
[1]Doc. 378.
[2]Schlick 1917.
[3]Henry L. Brose; Einstein suggested this to Robert W. Lawson in late December (see Doc. 234).
[4]Due to difficult economic conditions in Germany, including unfavorable exchange rates, Ger-
man scholars experienced difficulties in obtaining foreign literature. On the Anglo-American initia-
tive to create a Central European library to meet these needs, see Doc. 379, note 2.
[5]Holst 1919.
[6]Schlick 1920a.
[7]Hugo Dingler (1881–1954) was Extraordinary Professor of Philosophy at the University of
Munich; Dingler 1919.
[8]See Edgar Meyer to Moritz Schlick, 6 April 1920, NeAWK, Nr. 109. Schlick had hopes of suc-
ceeding Fritz Medicus at the Swiss Federal Institute of Technology (see Doc. 327), and though Ein-
stein indirectly interceded on Schlick’s behalf, it seemed clear by mid-March that Medicus would
remain in Zurich (see Doc. 357).
393. To Maurice Solovine
Berlin, den 24. IV. 20.
Lieber Solovine!
Ich freue mich sehr, dass Sie etwas über meine Theorie schreiben
wollen.[1]
Ich
selbst habe zusammenfassend nur ein kleines Büchlein
geschrieben,[2]
das ich
Ihnen hiemit zusende, sonst nur Originalabhandlungen, deren Separata [le]ider
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