DOCUMENTS 38, 39 FEBRUARY 1898 211 38. To Maja Einstein [Zurich, 1898][1] Wenn es nach meinem Kopf gegangen wäre, hätte Papa schon vor 2 Jahren eine Stellung gesucht, so wäre ihm u. uns das Ärgste erspart geblieben .....[2] Am meisten drückt mich natürlich das Unglück meiner armen Eltern, die seit so vielen Jahren keine glückliche Minute mehr gehabt haben. Ferner schmerzt es mich tief, dass ich als erwachsener Mensch untätig zusehn muss ohne auch nur das Geringste machen zu können. Ich bin ja nichts als eine Last für meine Angehörigen ... Es wäre wahrlich besser, wenn ich gar nicht lebte. Der einzige Gedanke, dass ich immer alles getan, was mir meine kleinen Kräfte erlaubten u. dass ich mir jahrein jahraus auch nicht einmal ein Vergnügen, eine Zerstreuung erlaube ausser die, welche mir das Studium bietet, hält mich noch aufrecht u. muss mich manchmal vor Verzweiflung schützen. TTrL (Besso family, Basel). Excerpt from Winteler-Einstein 1924, p. 17. [1] Dated in Winteler-Einstein 1924, p. 17. [2] After the failure of Einstein, Garrone e C. in 1896, Einstein attempted to dissuade his father from starting a new electrical firm in Milan. The new firm was liquidated about the time of this letter (see ibid., pp. 16, 17). To Mileva Maric [Torn envelope. Docketed postmark: Heidelberg, 2 January 1898.] 39. To Mileva Maric Zürich Mittwoch. [16 February 1898] Geehrtes Fräulein! Endlich besiegte die Lust, an Sie zu schreiben das schlechte Gewissen, das mich verfolgte, weil ich Ihnen schon so lange nicht geantwortet & das mich vermeiden ließ, Ihnen unters kritische Auge zu treten. Nun, eins müssen Sie mir doch zu gute halten, wenn Sie mir auch mit Recht ein wenig zürnen, nämlich, daß ich zu meiner Sünde nicht noch mich hinter schlechten Ausreden verschanze, sondern Sie einfach & schlicht um Verzeihung und-um recht baldige Antwort bitte. Ich bin sehr erfreut über Ihre Absicht, wieder hier weiter zu studieren. Thun Sie das nur recht bald [1] Sie werden es gewiß nicht bereuen. Ich bin fest überzeugt, daß es Ihnen möglich sein wird, die hauptsächlichen Kollegien,
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