266 DOCUMENT 79 OCTOBER 1900 In the fall of 1901, Einstein prepared a doctoral thesis on molecular forces in gases and presented it to Professor Kleiner of the University of Zurich (see Docs. 125, 129). Kleiner delayed his reading (see Docs. 126, 127, 128), even after the thesis was formally submitted to the University on 23 November. The thesis was withdrawn in January 1902, probably on Einstein's initiative (see Doc. 132). Einstein's study of Boltzmann 1896, 1898 also led to his interest in the problem of a statistical foundation for thermodynamics that is independent of the exact nature of intermolecular forces. By September 1901 he had written an article to fill a gap he saw in Boltzmann's work on this topic (see Doc. 122). This article was presumably an early version of Einstein 1902b. 79. To Mileva Maric Mailand. Mittwoch. [3 October 1900][1] Liebes Doxerl! Jetzt hab ich aber bald wirklich ein schlechtes Gewissen, daß ich Dir gar nicht mehr oft genug geschrieben hab in der letzten Zeit, obwohl ichs eigentlich gar nicht genau sagen kann, wann ich Dir zum letzten mal geschrieben hab. Eigentlich sollt ich Dich jetzt nimmer ärgern, wo wir uns so bald wieder- sehen, von wegen den Gardinen, aber er ist halt dumm der Johannsel. Das freut mich, daß nun Deine Schwester[2] doch kommt. Wir wollen ihr Heimweh & sonstige Grillen schon vertreiben, wenn ichs auch nicht kann auf serbisch. Das Schlitteln hat also die Sache zum Klappen gebracht! 'S geht halt nix über ein Frauenzimmer (Du nadierlich bist bei solchen Betrach- tungen immer ausgenommen als Naturforscherlein). Ich hab nun meinen Aufenthalt hier bis Sonntag früh verlängert, weils mir jetzt recht wohl hier ist. Meine Alten haben sich, wenn auch zögernd und grollend aus dem Kampf ums Dockerl zurückgezogen, als sie sahen, daß sie den Kürzern ziehen müssen. Jetzt sind sie froh mit dem guten Wetter & verschonen mich vollkommen mit weitern Debatten. Hurwitz hat mir noch nichts weiter geschrieben, doch hege ich kaum einen Zweifel.[3] Der Michele[4] hats schon gemerkt, daß ich Dich mag, denn obwohl ich kaum von Dir gesagt hab, sagte er, als ich sagte, ich müsse jetzt wieder nach Zürich: "Er wird halt zu seiner Kollegin wollen, was sollt ihn sonst schon nach Zürich locken!" Ich sagte darauf: "Sie ist aber leider noch nicht dort". Ich hab ihn sehr dazu angestachelt, er solle Dozent werden, aber ich glaube kaum, daß ers thut. Er will sich eben mit seiner Familie nicht von seinem